SEK stürmt Hotelzimmer in Erlangen

10.9.2012, 12:45 Uhr
SEK stürmt Hotelzimmer in Erlangen

© Klaus-Dieter Schreiter

Gegen 15.30 Uhr fing das ganze Drama an: Nach Angaben von Polizei-Pressesprecher Robert Sandmann wollte ein 45-jähriger Erlanger sein Zimmer nicht räumen, weshalb die Hotelbediensteten die Polizei riefen. Der Gast bedrohte jedoch die eintreffenden Erlanger Streifenbeamten mit einem Messer und einer Campinggaskartusche.

Daraufhin setzten die Beamten Pfefferspray gegen ihn ein und zogen sich zurück. Der Mann verbarrikadierte sich daraufhin in seinem Raum im fünften Stock. Nach Angaben von Einsatzkräften vor Ort musste damit gerechnet werden, das er das Gas ausströmen lassen wollte, um es zur Explosion zu bringen. Darum wurden zunächst die etwa zwei Dutzend Hotelgäste evakuiert, und die Gegend weiträumig abgesperrt. Auch der Busverkehr, der normalerweise durch die Nürnberger Straße fließt, musste umgeleitet werden. Die Erlanger Feuerwehr wurde ebenfalls alarmiert. Sie rückte mit einem kompletten Löschzug an. Zudem wurden zwei Notärzte, ein leitender Notarzt, der Einsatzleiter Rettungsdienst, die Unterstützungsgruppe des BRK und vier Rettungswägen zum Hotel geschickt. Zudem rasten etliche weitere Streifenwagen zum Einsatzort.

Einsatzbereite Löschmannschaft

Die Feuerwehr postierte vorsorglich Kräfte mit unter Druck stehenden Löschschläuchen nicht nur vor dem Hotel, sondern auch im vierten und sechsten Stock, also unterhalb und oberhalb des Hotelzimmers, in dem sich der Mann verschanzt hatte. Auch die Rettungskräfte warteten auf den Balkonen des Hotels in den oberen Stockwerken auf einen eventuellen Einsatz.

Offenbar, weil sich keine Lösung des Problems abzeichnete, wurde das Spezial-Einsatzkommando (SEK) der Polizei herbeigerufen. Vermummt, mit schusssicheren Westen ausgerüstet und mit Hunden rückten die Kräfte an und gingen in das Hotel. Dann brachte die Erlanger Feuerwehr die Drehleiter in Stellung. Mit der wurden zwei SEK-Beamte in Spezialausrüstung nach oben vor das Fenster des Zimmers gefahren, in dem der Mann vermutet wurde.

Ins Bezirkskrankenhaus

Kurz vor 18 Uhr drangen die Spezialeinsatzkräfte der Polizei in das Hotelzimmer ein. Der Mann ließ sich von ihnen widerstandslos festnehmen. Er blieb unverletzt, wurde aber von Notarzt und Rettungskräften versorgt und in das Bezirkskrankenhaus am Europakanal gebracht, weil er verwirrt war. Erst knapp drei Stunden nach Einsatzbeginn konnten die Nürnberger Straße und die Beethovenstraße wieder befahren werden.

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