SeniVita in Baiersdorf wird von Dorfner bekocht

21.6.2017, 11:00 Uhr
SeniVita in Baiersdorf wird von Dorfner bekocht

© Dieter Köchel

Bereits im Mai hat sich die SeniVita Social Care GmbH mit dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft ver.di über das Sanierungskonzept der Gesellschaft verständigt, die sich auf Pflegedienstleistungen und den Betrieb von Pflegeeinrichtungen spezialisiert hat. Nach Auskunft von Unternehmenssprecher Sebastian Brunner war die Hauswirtschaft in der bisherigen Form „nicht zu halten“. Davon betroffen sind nach seinen Worten rund 160 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die überwiegend in Teilzeit arbeiten. 25 davon sind bislang in Baiersdorf tätig, 13 in der Küche und zwölf im Reinigungsdienst.

Beide Bereiche, sowohl Küche als auch Hauswirtschaft und Reinigung, hat SeniVita an die Firma Dorfner abgegeben. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Küche sind zu unveränderten Konditionen von Dorfner übernommen worden, sagt Brunner. Wie bisher würde die Baiersdorfer Küche neben dem Baiersdorfer Haus auch die Seniorenhäuser in Altendorf und Gräfenberg mit Essen versorgen.
Im hauswirtschaftlichen Sektor sind vier Mitarbeiter zu Dorfner gewechselt, einer geht von der Reinigung in die Küche, drei bleiben bei SeniVita und wollen sich zu Pflegekräften fortbilden; drei hätten das Unternehmen verlassen, erklärt Brunner. Das Prozedere sei im ganzen Konzern so gewesen, teils seien die Mitarbeiter zu der neuen Firma übergetreten, teils strebten sie die Weiterbildung zu Pflegekräften an, teils hätten sie das Unternehmen verlassen.
Als Ursache für die Umstrukturierung nennt SeniVita das Pflegestärkungsgesetz, demzufolge das Pflegesystem nach dem Prinzip „ambulant vor stationär“ umgebaut werden soll.
Bei den neueren Häusern, so Brunner, habe sich SeniVita bereits darauf eingestellt und fast ausschließlich Appartements eingerichtet. In Baiersdorf gibt es eine Mischform. Hier leben insgesamt 108 pflegebedürftige Menschen. 47 von ihnen belegen Einzelzimmer, für 32 stehen Doppelzimmer zur Verfügung. Daneben bietet SeniVita 21 Einzimmerwohnungen und acht Zweizimmerwohnungen an, die neben einer eigenen Nasszelle auch über eine eigene Küchenzeile verfügen.
Küche und Bad sind wichtig, um als selbstständiger Haushalt anerkannt zu sein. Die kleinen Wohnungen bieten laut Brunner den Vorteil größerer Selbstständigkeit. Man könne sich oder Gästen auch mal etwas zu essen zubereiten.

Im Gegensatz zu den stationär in den Zimmern wohnenden Menschen, für die eine Pflegepauschale bezahlt wird, können bzw. müssen die Menschen in den Wohnungen notwendige Pflegeleistungen zukaufen. Das kann günstig sein, solange jemand rüstig ist, kann aber auch teuer werden, wenn jemand schwerst pflegebedürftig wird.

 

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