Skulpturachse Tennenlohe öffnet am Sonntag die Pforten

22.10.2015, 15:00 Uhr
Skulpturachse Tennenlohe öffnet am Sonntag die Pforten

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Skulpturachse solle Kunstinteressierten eine neue Perspektive auf Wald und Natur eröffnen und gleichzeitig Waldbesuchern eine neue Sicht auf Kunst und Künstler geben, sagt Forstdirektor Peter Pröbstle. Er hatte die Idee für diese ungewöhnliche Kunstausstellung in dem weltweit ältesten künstlich angelegten Forst. „Hervorragende Voraussetzungen“ für solche Perspektivenwechsel bietet der Bannwald nach Ansicht des Forstdirektors.

Nicht nur Kunst und Natur oder Künstler und Waldbesucher verbinde die Kulturachse Tennenlohe, sondern unter anderem auch Stadt und Wald, Kunstwiese und Wildpferde, Walderlebniszentrum und Naturschutzgebiet und auch die Stadt Erlangen mit ihren Partnerstädten und den Landkreis, merkt Pröbstle an.

Einmalig in der Region

Gemeinsam mit dem Tennenloher Künstler Dieter Erhard hat er seine Idee umgesetzt, nachdem der Ortsbeirat dem Projekt zugestimmt hatte. Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis aus der Idee ein Kunstprojekt geworden ist, das wohl einmalig ist zumindest in der Region.

Mit dem Trafohäuschen bei der Tennenloher Feuerwehr und dem Quellstein von Dieter Erhard bei den Schießrampen sind schon seit vielen Jahren Anfang und Ende der Kunstmeile festgelegt. An der Wegstrecke dazwischen wurden zehn Plätze geschaffen und mit Betonsockeln versehen, auf denen Künstler ihre Werke präsentieren dürfen. Acht haben ihre bereits fertig und sie im Wald aufgestellt, zwei weitere sind noch im Entstehen. Als erster war Friedrich Lehner vor Ort mit seiner „Mission Bell“, einem vier Meter hohen Werk aus Teilen, die er in den letzten Jahren in der Industrie zusammengesammelt hat. Schon lange fertig ist auch das Werk des Künstlerpaars Jurij Iwatko und Jelena Jermakowa aus Erlangens Partnerstadt Wladimir. Sie hatten das Kunstwerk „Das letzte Opfer" auf der Kunstwiese fertig gestellt.

Stefan Schnetz ist mit einem hölzernen „Krötenkönig“ vertreten, Helmut Hahn hat einen mächtigen Stadtring geschmiedet, und Bernhard Rein hat drei vier Zentner schwere Ringe aus Muschelkalk an den Wegesrand gelegt. Beinahe martialisch mutet Otto Abeßers „Erzengel Michael“ an, der drohend ein Schwert schwingt, während ein paar Meter weiter ein Muskelmann einige Dutzend Metallscheiben wie an einem Netz hinter sich her zieht. „Entspannt“ heißt diese Skulptur von Waldemar Scheck. Dort, wo einst die amerikanischen Panzer ihre Aufstellflächen hatten, hat der Kulturpreisträger der Stadt Fürth, Kunihiko Kato, seine „Lebewesen“ aus Labrador-Granit aufgestellt.

Die für Matthias Schlitt und Eva Mandok reservierten Sockel sind noch frei, die beiden Künstler werden ihre Werke nachliefern. Überwiegend junge Künstler dürfen sich am Eingang zur Skulpturachse beiderseits der Brücke über die Staatsstraße präsentieren.

Mehrere Sponsoren

Ganz billig war das Projekt nicht. Etliche Sponsoren aber haben dafür gesorgt, dass es realisiert werden konnte. Zudem haben die Bayerischen Staatsforsten und der Bundesforst die notwendigen Flächen zur Verfügung gestellt. Für die Künstler ist die Skulpturachse eine Plattform um sich zu präsentieren, sie stellen ihre Werke darum kostenlos zur Verfügung und dürfen sie zunächst ein Jahr lang dort stehen lassen – sofern sie nicht vorher verkauft werden.
Die Eröffnung der Tennenloher Skulpturachse findet am Sonntag um 14.30 Uhr statt. Treffpunkt ist das Feuerwehrhaus an der Sebastianstraße.

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