Sonderschau zum Ersten Weltkrieg beim 16. Comic-Salon

17.6.2014, 18:08 Uhr
Sonderschau zum Ersten Weltkrieg beim 16. Comic-Salon

© VG Bild-Kunst

Weniger bekannt sind hierzulande Gus Bofa oder Charles Martin – französische Künstler (und Soldaten), deren Bildeindrücke von der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ sich kaum unterscheiden von jenen aus dem gegnerischen Schützengraben.

„Den Krieg im Blick – Künstler an der Front“: Unter diesem Motto prägt eine Ausstellung zeichnerisch gebannter Zeitzeugen-Traumata das große historische Thema des 16. Internationalen Comic-Salons.

Eine zweite Hauptexposition gilt dem Werk eines Weltstars der französischen Comic-Kunst, dessen Lebensthema die „Grande Guerre“ ist und der auf Dix, Bofa und andere häufig bildlich anspielt: Jacques Tardi, dessen Originalzeichnungen die Ausstellung „Landschaft des Todes“ in direkter Nachbarschaft zu denen seiner Vorbilder präsentiert.

A propos Historie: Prägend für die 16. Ausgabe des größten Comic-Events im deutschsprachigen Raum wird nicht nur die neuere Geschichte Europas sein, sondern auch die des Mediums „Bildgeschichte“ und die des Comic-Salons selbst. Bieten doch neben dem der Erschütterung von 1914 noch zwei weitere Jahrestage Anlass zum Rückblick: Vor 150 Jahren erschien Wilhelm Buschs „Max und Moritz“, und vor 30 Jahren fand der erste Erlanger Comic-Salon statt. Der wichtigste Preis für das Werk von Comic-Künstlern, der im deutschsprachigen Raum vergeben wird, ist nach Wilhelm Buschs Erstlingswerk benannt. Am 20. Juni, im Rahmen der von Hella von Sinnen und Christian Gasser moderierten Gala im Erlanger Markgrafenthater, wird erstmals ein deutschsprachiger Künstler die „Max-und-Moritz-Brote“ für sein Lebenwerk erhalten – Ralf König.

„Der Comic-Salon ist ein Seismograf und Motor für die zunehmende Akzeptanz, Renommee und für die Weiterentwicklung des Mediums Comic“, sagt Anke Steinerth-Neuwirth, Chefin des Erlanger Kulturamts. Mit 150 Messe-Ausstellern, 400 Künstlern aus aller Welt und Expositionen, die „den Comic-Salon in der ganzen Stadt erlebbar machen“, will das Leuchtturm-Event diesen selbstgesteckten Anspruch unterstreichen.

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