Stadt Baiersdorf setzt auf Bevölkerungszuwachs

10.6.2018, 15:00 Uhr
Stadt Baiersdorf setzt auf Bevölkerungszuwachs

© Foto: Pauline Lindner

Bürgermeister Andreas Galster (CSU) erwartet weiterhin steigende Einwohnerzahlen; auch in den Stadtteilen Igelsdorf und Hagenau, deren Bewohnerzahl in den letzten zehn Jahren stagnierten, während sie in Baiersdorf selber und in Wellerstadt von 5703 auf 6115 anstiegen, so dass die Stadt 2017 die 8000er Marke knackte.

In Igelsdorf steht ein Zuwachs von mehr als 120 Personen bevor, wenn das neue Baugebiet Bergstraße-Nord mit seinen 40 Wohneinheiten bezogen wird. Dazu passt, dass sich Baiersdorfs Stadtrat als neuen Kindergartenstandort für ein Grundstück im Birkenweg in Igelsdorf entschieden hat. Im projizierten Text für die Bürgerversammlung stand noch Kindertagesstätte in der Hut; das ist aber in der jüngsten Stadtratssitzung als Standort Igelsdorf konkretisiert worden.

Positive Signale

Wie am Rande der Veranstaltung zu erfahren war, sehen Anwohner das positiv, signalisiert es ihnen doch eine weitere Ortsentwicklung und ein Zusammenwachsen mit den Wohngebieten im Osten Baiersdorfs.

Dort läuft bereits ein größeres Wohnprojekt auf dem sogenannten Reichelgrundstück an der alten Kreisstraße. Am vergangenen Freitag fand der Spatenstich statt. Es werden ebenfalls 40 Wohneinheiten entstehen. 60 Prozent der Wohnungen "Am Igelsdorfer Weg" unterliegen dem sozialen Wohnungsbau.

Die steigenden Einwohnerzahlen wirken sich positiv bei den Einnahmen des städtischen Haushalts aus. So liegt das Ergebnis des Verwaltungshaushalts 2017 um 900 000 Euro höher als der Ansatz des Kämmerers zu Jahresbeginn. Die Erhöhung beruht im Wesentlichen auf Mehreinnahmen bei Einkommen- und Gewerbesteuer. Auch für das laufende Jahr setzt Galster auf Mehreinnahmen in der Größenordnung von 1,1 Millionen Euro. Damit sollen vermehrt Kredite getilgt werden.

Damit nähert sich Baiersdorf dem Schuldenstand vor der Starkregenkatastrophe von 2007 an. Hatte man 2006 noch gehofft, in den Folgejahren schuldenfrei zu werden, mussten vor allem ab 2008 Kredite aufgenommen werden, um die Schäden an öffentlichen Einrichtungen zu beseitigen. 2013 war ein Schuldenhöchststand von fast 14 Millionen Euro erreicht. Ende dieses Jahres werden es nur mehr acht Millionen Euro sein.

Die gute Steuersituation erlaubt es Baiersdorf mit keinen oder mäßigen Kreditaufnahmen in die Zukunft zu investieren. Es stehen dabei eine Erweiterung der Grundschule und der Kindergartenbau in Igelsdorf obenan. 2017 gab es 71 Geburten. Das sind 21 mehr als zehn Jahre zuvor. Dazu kommen noch die Kinder, die nach Galster "nicht der Storch, sondern der Umzugswagen" nach Baiersdorf bringt. Er rechnet damit, dass die Grundschule vierzügig werden wird und sich die Schülerzahl der Mittelschule stabilisiert. Derzeit sind es 193 Schüler in der eigenständigen Einrichtung.

Der Streit, ob Effeltrich und Poxdorf im Schulverband bleiben, ist seit einiger Zeit beigelegt. Der Verband besitzt die Gebäude im Erbbaurecht und plant eine Schulsanierung.

Die kräftigen Regengüsse in der vergangenen Woche führten zu Wasser auf den Straßen und in Kellern im Bereich der Industriestraße und Königsberger Straße. Bürger fragten nach, was die Ursache gewesen sei. Die Stadt hat, so Galster, inzwischen die Kanäle befahren lassen. Sie sind baulich in Ordnung. Die Wassermenge war nicht so groß, dass der Stauraumkanal zwischen Fliesen Boxdorfer und Kläranlage ganz gefüllt war.

Dringlicher Appell

Diese Fakten veranlassten Galster zu einem dringlichen Appell an alle Gebäudeeigentümer, sich von Fachleuten beraten zu lassen, wie Rückstau in ihre Häuser vermieden werden könne. "Jeder Hausbesitzer hat die Pflicht, sich vor Rückstau abzusichern", betonte er mehrmals.

Eine bessere Fahrradanbindung nach Forchheim wünschen sich viele. Sie dürfte bald kommen, denn Baiersdorf befestigt die Wegstrecke zwischen Wellerstadt und der Gemarkungsgrenze zu Hausen. Auf oberfränkischem Gebiet soll eine Querverbindung von Hausen über Kanal und Regnitz entstehen, die weiter Richtung Kersbach fortgeführt werden soll.

Auch dem alten Wunsch nach besseren Bustakten nach Erlangen wird entsprochen. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember gibt es in Baiersdorf mehr Haltestationen und einen dichteren Takt. "Einmal pro Stunde fährt ein Bus von Baiersdorfs Norden zum Bahnhof in Erlangen", sagte Galster zu. Die Verdichtung verdankt die Stadt einem Busunternehmer, der diese Linien eigenwirtschaftlich betreibt.

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