Steiniger Weg: Bekommt Erlangen einen Nostalgiemarkt?

26.3.2015, 06:00 Uhr
Steiniger Weg: Bekommt Erlangen einen Nostalgiemarkt?

© Harald Sippel

Das Konzept, das Alexander Jordan, der Chef von „Gummi Wörner“ vorgelegt hat, scheint vielen noch zu unausgegoren. Jetzt soll er noch eine Chance bekommen und im April einen „konkretisierten und aktualisierten“ Plan präsentieren. Es sind vor allem zwei Punkte, die die Skeptiker vorbringen. Alexander Jordan habe in seine Überlegungen nicht das Umfeld eingebunden. Der Verein Dreycedern, die Kirchen, Anwohner seien nicht gefragt worden, meint etwa Dirk Goldenstein für die SPD-Fraktion. Dies sei aber notwendig, damit ein Weihnachtsmarkt gelingen könne und akzeptiert werde. „Insgesamt“, sagt Goldenstein, „ist das Konzept nicht befriedigend“.

Einen zweiten Schwachpunkt nennt die Rechtsreferentin Marlene Wüstner: Die Zeit sei zu knapp, um noch für Weihnachten 2015 den Markt zu realisieren. „Dafür wird des äußerst eng, vielleicht schon zu eng“, erklärt Wüstner.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Lars Kittel, der einleitend betont, er sei ja nicht bekannt dafür, Unternehmertum nicht zu unterstützen, äußert in diesem Fall auch Bedenken. Die Stadt sei schließlich zuständig, es gehe um einen öffentlichen Platz. Nach seiner Meinung liege noch kein „fertiges Konzept“ vor.

Ganz anders argumentiert die CSU. Gabriele Kopper, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, sagt: „Wir halten die Idee für sehr gut, wir würden das Projekt gerne unterstützen“. Der Unternehmer sei sich bewusst, was er mache, er kenne das Risiko. Kopper meint deshalb, ihre Stadtratskollegen sollten ihre „Bedenken hinten anstellen“. Mit dem Weihnachtsmarkt erhofft sich die CSU eine Stärkung der Altstadt und der Altstadthändler. Die Käuferfrequenz möchte man gerne erhöhen.

Auf Initiative der CSU ist die Diskussion auch in der öffentlichen Sitzung verhandelt worden. Zuvor war das Thema lediglich — da es sich um eine personenbezogene Bewerbung handelt — in der nicht-öffentlichen Sitzung auf der politischen Agenda gestanden.

Ähnlich wie die CSU sieht auch Barbara Grille die Angelegenheit. Es sei jetzt zu früh, „nein“ zu sagen, betont die ÖDP-Stadträtin. Der Interessent, der den Weihnachtsmarkt auf dem Altstädter Kirchenplatz ausrichten wolle, habe noch Zeit, um sein Konzept nachzubessern.

Dieser Haltung stimmt auch Anette Wirth-Hücking von den Freien Wählern zu.

Grundsätzlich ist ein Nostalgiemarkt an Weihnachten angedacht, der an die so genannten „Goldenen 20er Jahre“ des vergangenen Jahrhunderts erinnern soll.

Am Ende sprach sich eine knappe Mehrheit (8:6) dafür aus, das Thema im nächsten Monat noch einmal zu behandeln Neben der CSU votierten Anette Wirth-Hücking und Barbara Grille in diesem Sinne. Lars Kittel und auch Julia Bailey (Grüne Liste) schlossen sich an.

 

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