Stimmencasting beim Gospelchor «ImPuls»

23.1.2009, 00:00 Uhr
Stimmencasting beim Gospelchor «ImPuls»

© Manuel Kugler

«Der Workshop soll herausfordern, aber vor allem Spaß machen», kündigt Gerhard Fischer an. Dem Aufruf seines «ImPuls»-Chors zum gemeinsamen Gospel-Nachmittag waren etwa fünfzig Menschen aller Altersklassen – vom Grundschüler bis zum Rentner – gefolgt. Im «Stockflethhaus», dem erst kürzlich fertig gestellten evangelischen Gemeindezentrum in Langensendelbach, lauschen sie nun den Anweisungen des Chorleiters.

Bevor es mit dem Gospel-Singen losgeht, will Fischer den Teilnehmern ein Gefühl für den Rhythmus vermitteln. Klatschen und Schnippen, dazu rhythmische Schritte – und das dann sogar aufgeteilt auf drei Gruppen mit je unterschiedlichen Taktvorgaben. Keine leichte Aufgabe für den Einstieg.

Keine Scheu

Während die eine Hälfte der Teilnehmer aus Gospel-Neulingen besteht, mischen die anderen schon seit längerem beim «ImPuls»-Chor mit. Der existiert seit Oktober 2007 und widmet sich moderner Kirchenmusik. Dass so viele der Chor-Sänger auch beim Workshop mitmachen, hat einen praktischen Grund: «Als Basis ist der Chor wichtig, um die anderen mitziehen zu können», erklärt Fischer.

Und so fällt es auch den Neulingen leicht, ohne Scheu mitzusingen, als die ersten Gospels gesungen werden: «Freedom is coming», «Lord I lift your name on high», «Somebody’s knocking at your door». Das sind auch die Stücke, welche die Workshop-Teilnehmer am Tag darauf vor versammelter Gemeinde beim Gottesdienst vortragen werden – und das im vierstimmigen Kanon.

Schritt für Schritt geht Fischer die einzelnen Noten durch, macht auf Rhythmusänderungen aufmerksam und bittet den Chor dann wieder um neue Gesangsversuche. Mit den Fortschritten ist der Chorleiter, der den Gesang am Keyboard begleitet, offensichtlich zufrieden.

Es ist das erste Mal, dass Fischer und sein «ImPuls»-Chor einen Workshop anbieten. Als ehemaliger Leiter der Baiersdorfer «Gospel Voices», hat Fischer allerdings reichlich Erfahrung mit derartigen Veranstaltungen gesammelt. Die soll nun auch dem neuen Chor zugute kommen – und langfristig zum Aufbau der Gemeinde beitragen: «Über die Musik werden viele Leute auch religiös angesprochen», sagt Fischer.

Für die Teilnehmer hat der Chorleiter bereits die nächste Aufgabe: Er will, dass sie zusätzlich zum Gesang den Rhythmus eines Stückes klatschen, das wohl die wenigsten in einem Gospel-Workshop erwartet hätten: «We will rock you.»

Hier macht sich die Rhythmusübung am Anfang bezahlt, einfach ist es allerdings noch nicht. Erst, wenn man den Gospel-Gesang einmal selbst versuche, merke man, wie schwierig es sei, gleichzeitig auf Rhythmus, Takt und Melodie zu achten, gibt auch Workshop-Teilnehmer Konrad Tröger zu. In einem sind sich er und seine Mitstreiter allerdings einig: «Es hat Spaß gemacht.» MANUEL KUGLER