Talk mit führenden Frauen

21.8.2014, 19:12 Uhr
Talk mit führenden Frauen

© Klaus-Dieter Schreiter

Das Siemens-Vorstandsmitglied Prof. Siegfried Russwurm begrüßte die Ministerin und stellte ihr die „hoch automatisierte Produktion“ vor. Er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass das Gerätewerk „eines der Vorzeigewerke“ der Siemens AG ist, das laufend Preise als beste Fabrik einheimse. Zudem schaffe man gute Rahmenbedingungen auch für die Mitarbeiterinnen unter anderem dadurch, dass das Unternehmen in 24 Einrichtungen 1300 Betreuungsplätze für die Siemens-Kinder finanziere. Ziel sei es, bald 2000 Plätze anbieten zu können.

Das hörte die Ministerin gerne. Sie wusste zudem, dass Siemens „auf einem guten Weg“ sei, bald die Frauenquote von 30 Prozent weiblicher Führungskräfte zu erreichen, und zwar „nicht nur in den Top-Etagen, sondern mit Chancen in allen Ebenen“. Ihre Devise sei es „für Frauen, aber mit Männern“ Familienpolitik zu machen, sagte sie.

Zwölf der weiblichen Siemens-Führungskräfte standen der Ministerin für eine Diskussion zur Verfügung. Breiten Raum nahm dabei das Thema Flexibilität ein. Es sei für sie nie ein Problem gewesen, Kind, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, meinte beispielsweise die aus Frankreich stammende Abteilungsleiterin Sabrina Soussan. Andere weibliche Führungskräfte stellten fest, Frauen würden ihre Karriere oft vernachlässigen, weil sie sonst ein schlechtes Gewissen hätten. Das liege an ihrer Sozialisation und Umgebung.

Es waren auch Frauen da, die durch Mentoring in ihre Führungsposition hineingewachsen sind.

Das solle über Firmengrenzen hinweg gefördert werden, meinten sie. Manuela Schwesig forderte zudem, Unterstützung für Frauen in Führungspositionen durch ihren Partner und Frauennetzwerke zu fördern. Sie warnte davor Frauen „zu vermännlichen“.

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