Tempo 30 in Dechsendorf hatte nicht lange Bestand

1.7.2016, 11:30 Uhr
Tempo 30 in Dechsendorf hatte nicht lange Bestand

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Das Straßenverkehrsamt der Stadt hatte gewarnt: „Die rechtlichen Voraussetzungen, die eine durchgängige Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h in der Naturbadstraße im Bereich der Ortsdurchfahrt Dechsendorf rechtfertigen würden, liegen nach Einschätzung der Verwaltung und der Polizei nicht vor“.

So hatte es dann auch in der Beschlussvorlage für den Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss (UVPA) geheißen, als es darum ging, über die Geschwindigkeitsbeschränkung zu entscheiden. Doch auf Antrag von Stadträtin Birgit Marenbach (Grüne Liste) hatten Ausschuss und Beirat trotzdem Tempo 30 beschlossen. Die Verwaltung reagierte daraufhin schnell und stellte in der gut einen Kilometer langen Naturbadstraße an die drei Dutzend entsprechende Verkehrsschilder auf.

Nun aber mussten die meisten wieder abmontiert werden. Denn ein Bürger hatte sich wegen der Beschränkung bei der Regierung von Mittelfranken beschwert. Die Antwort kam prompt: „Der Beschluss des Verkehrsausschusses auf Geschwindigkeitsbegrenzung in der Naturbadstraße ist somit rechtswidrig und für die Verwaltung nicht bindend“, heißt es in einem Schreiben aus Ansbach.

Denn die Straße fungiert als Kreisstraße für den überörtlichen Verkehr, in der ein entsprechender Verkehrsfluss gewährleistet sein muss. Darum hat der UVPA seinen ursprünglichen Beschluss auf durchgehend 30km/h wieder aufgehoben, die Verwaltung hat die Schilder umgehend wieder abmontiert und die alten Schilder mit der Beschränkung auf 50 km/h zwischen den Einmündungen Teplitzer Straße und Mistelweg wieder aufgehängt.

Kein Zebrastreifen

Als „äußerst bedauerlich“ bezeichnete der Betreuungsstadtrat Frank Höppel die Entscheidung aus Ansbach während der letzten Ortsbeiratssitzung, hatte er ursprünglich doch den Antrag eingebracht. Auch die Mitglieder des Gremiums sind nicht glücklich, weil „die kleine Verbesserung wieder gekippt“ wurde. Nach wie vor wünscht man sich, dass im Bereich der Bushaltestelle Loheweg eine Begrenzung auf 30 km/h eingeführt wird.

Ursprünglich war dort zur Schulwegsicherung ein Zebrastreifen gefordert worden. Der soll aber nicht realisiert werden, weil die Straße an der Einmündung Loheweg eine leichte Kurve macht und Autofahrer nach Meinung der Verwaltung die Querungshilfe nicht rechtzeitig sehen können. Zudem würden an der Bushaltestelle stehende Busse die Sicht auf querende Fußgänger verdecken, hieß es in der ablehnenden Begründung weiter.

Sorge um Sicherheit

Und darum ist nun in der Naturbadstraße alles wieder wie vorher. Die Mitglieder der Bürgerinitiative machen sich indes weiter große Sorgen um die Sicherheit der Schulkinder, die in diesem Bereich unterwegs sind.

Aber vielleicht könnten dort ja zumindest „Freiwillig 30“-Schilder aufgestellt werden wie sie auch andernorts stehen. Die müssten nicht erst genehmigt werden.

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