Tennenloher fürchten Überschwemmungen

14.7.2018, 16:00 Uhr
Tennenloher fürchten Überschwemmungen

© Klaus-Dieter Schreiter

Auf dem rund 2400 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Straube-Villa an der Straße Böhmlach wird die Schultheiss Wohnbau AG acht Reihenhäuser und zwei Doppelhäuser errichten. Die überbaute Fläche wird 630 Quadratmeter betragen. Die Villa, die gerade abgerissen wird, hatte eine Grundfläche von 580 Quadratmeter. Es ist geplant, das Regenwasser von den Dächern der neu gebauten Häuser auf dem Grundstück versickern zu lassen. Ein Bodengutachten habe gezeigt, dass das dort möglich sei, hatte Schultheiss-Projektentwickler Klaus Zachhuber bereits während einer Ortsbeiratssitzung im letzten Jahr gesagt. Ohnehin sei die versiegelte Grundstücksfläche nach Fertigstellung geringer als zuvor, weil ursprünglich große Flächen gepflastert gewesen seien.

Seitdem aber gärt es in der Nachbarschaft gehörig. Denn die Bürger meinen, das vorgesehene Entwässerungskonzept würde nicht funktionieren und könnte dafür sorgen, dass das versickerte Regenwasser in ihre Keller fließt. Ohnehin hätten sie seit einiger Zeit Grundwasser im Keller, wenn es stark regne, klagte eine Frau. Seit 50 Jahren würde sie dort wohnen, früher habe sie solche Probleme nie gehabt. Ein Nachbar, der seit 21 Jahren dort zu Hause ist, bestätigte ihr das und meinte, das könne nicht von Starkregen kommen, denn die habe es früher auch schon gegeben.

Die Nachbarn des Straube-Geländes befürchten aufgrund neuer Erkenntnisse, dass der Grundwasserspiegel noch weiter steigen könnte, wenn das Regenwasser von den Dächern der Neubauten wie geplant auf dem Grundstück versickert wird. 

Denn sie haben einem Bodengutachten entnommen, dass es "weiter unten" eine Sandsteinplatte gibt, auf der das versickerte Wasser in ihre Keller fließen könnte.

Es wurde darum vorgeschlagen, das Regenwasser in Zisternen aufzufangen. Nach umfangreicher Diskussion, während der auch die Betreuungsstadträte Andreas Richter (SPD) und Barbara Grille (ÖDP) sich über das Für und Wider von Zisternen und "Entsiegelung" ausließen, stellte der Ortsbeirat einstimmig fest, dass er das Entwässerungskonzept im Bereich von Böhmlach und Straube-Gelände für unzureichend hält. Bei der Verwaltung wurde darum beantragt zu prüfen, ob Zisternen eine Verbesserung bringen würden, und ob sie dem Bauherrn auferlegt werden können.

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