Todkranke Patientin musste warten: Notarztwagen eingekeilt

15.11.2014, 05:54 Uhr
Todkranke Patientin musste warten: Notarztwagen eingekeilt

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Beide Fahrzeuge hielten nahe der scharfen Kurve, sodass die Busse nicht mehr vorbei kamen. Jedoch fuhren trotzdem weitere Busse, Lkw, Taxis munter weiter in die Heuwaagstraße hinein, bis nichts mehr ging und der Notarztwagen komplett eingekeilt war. Als der mit Sondersignalen und der Patientin zur Klinik wollte, ging nichts mehr.

Es gab einen heftigen Disput zwischen dem Fahrer vom Notarztwagen und einem Busfahrer, bis dieser sein Gefährt ein paar Meter zurücksetzte. Ein Mitarbeiter des ASB lief von Bus zu Bus um die mit stoischer Ruhe darin sitzenden Fahrer auf die lebensbedrohliche Situation für die Patientin aufmerksam zu machen – alles vergebens. Dann lotste der junge ASB-Mann einen Bus aus dem in der Hauptstraße entstandenen Stau in Richtung Marktplatz.

Erst jetzt löste sich das Knäuel langsam auf, jedoch hielt ein Busfahrer noch an der Haltestelle in der Hauptstraße, um Fahrgäste aus- und einsteigen zu lassen. Damit war der Notarztwagen wieder blockiert, weil der Stau bis zum Martin-Luther-Platz reichte. In die andere Richtung reichte er übrigens zurück bis zur Güterhallenstraße.

Patientin reanimiert

Etwa eine Viertelstunde lang, sagt Notarzt Albert Schiele, habe es gedauert, bis er mit der lebensbedrohlich erkrankten Frau weiter in Richtung Klinik weiter konnte. Zum Zustand der Frau wollte er keine Auskunft geben. Durch das Fenster im Notarztwagen aber konnten die Passanten beobachten, wie die Patientin offenbar die ganze Zeit lang reanimiert wurde.