Treff der Fotografen

14.12.2011, 00:00 Uhr
Treff der Fotografen

© Harald Hofmann

Fotografie ist mechanische Reproduktion? Um mit diesem Vorurteil aufzuräumen und Lichtbildnern der Metropolregion einen Ausstellungsort zu geben, gründeten (der 2010 verstorbene) Helmut Erzigkeit und Gabriella Héjja 2006 die Galerie Treppenhaus. Eine Jubiläumsausstellung feiert nun ihr fünfjähriges Bestehen.

Die Ausstellung zeigt rund fünfzig Schwarz-weiß-Porträts: Künstler, Politiker und Freunde, die das Treppenhaus in den letzten fünf Jahren begleitet haben. „Wir wollten mit denjenigen feiern, die uns unterstützt haben und denen wir zu verdanken haben, dass wir heute das sind, was wir sind“, sagt die Fotografin Gabriella Héjja. Lajos Keresztes ist einer von ihnen. Schließlich eröffnete die Galerie 2006 mit seiner Ausstellung „Spiegel des Lebens“.

Ungewöhnliche Perspektiven

Der Präsident der deutschen Gesellschaft für Fotografie zeigte damals Bilder aus dem Alltag, die aufgrund ihrer ungewöhnlichen Perspektiven überraschten. Zuletzt war er im Frühjahr 2011 mit der Ausstellung „Art Protects Earth“, einer Sammlung von ästhetischen Müll-Aufnahmen, in der Zentrifuge in Nürnberg zu sehen. Seit 2006 gab es über dreißig Ausstellungen im Treppenhaus, die hunderten von Künstlern Raum für ihre Werke gaben. Für Gabriella Héjja war es nicht einfach, eine Auswahl von nur fünfzig Porträts für die Jubiläumsausstellung zu treffen, haben doch viele Personen die Galerie bereichert und inspiriert.

Von Anfang an setzte die Galerie ihren Fokus auf Fotografie und ist mit dieser Spezialisierung in der Metropolregion ein Vorreiter. „Mich fasziniert daran sowohl der dokumentarische als auch der künstlerische Aspekt“, sagt die Galeristin.

Die Porträts sollen nicht zuletzt die Persönlichkeit der abgebildeten Person einfangen. Héjja: „Wenn ich fotografiere, konzentriere ich alles auf das Wesentliche. Beim Porträt finde ich deshalb die Farben überflüssig. In schwarz-weiß kommen die Charaktere noch besser raus.“

Besonders ausdrucksstark ist das Porträt von Hellmut Baensch, einem Meister der alten Fotokunst von Gummi-, Öl-, und Bromöldruck. Aufwändige Vorarbeiten wie das Gelatinieren und das Einfärben des Papiers sind für dieses komplexe Druckverfahren nötig. Das kontrastiert mit dem für die Fotografie typischen Einfangen des Augenblicks. Neben solchen Koryphäen der Kunstszene sind auch die Porträts von Politikern, wie Ursula Lanig, und Privatpersonen zu sehen.

Die „Galerie Treppenhaus“ hat der Foto-Szene der Metropolregion nicht nur mit ihren Ausstellungen einen Wirkungsraum gegeben. Auch der 2008 gemeinsam mit dem „Forum Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg“ und der „Deutschen Gesellschaft für Photographie“ ins Leben gerufene Fotowettbewerb festigt den Stellenwert der Kunstform in der Region.

Die Jubiläumsausstellung in der Galerie Treppenhaus im IZMP (Henkestraße 91) ist noch bis zum 22. Dezember zu sehen (geöffnet: Mo.—Do. 9—20 Uhr, Fr. 9—19 Uhr; Beratung und Verkauf: mittwochs 16 —19 Uhr).

 

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