Umbau des Dechsendorfer Weihers beginnt

30.10.2014, 12:00 Uhr
Umbau des Dechsendorfer Weihers beginnt

© Egbert M. Reinhold

„Im Herbst und Winter sind die Bauarbeiten am Dechsendorfer Weiher in vollem Gang“, sagt Reiner Lennemann, Leiter des Amts für Umweltschutz und Energiefragen. Der Röttenbach soll schließlich im Frühjahr in einem neuen Bett fließen und der Dechsendorfer Weiher soll wieder das sein, was er mal war: Ein Naherholungszentrum erster Güte.

Weil der Röttenbach im Verdacht steht, mit dem geklärten Wasser der Gemeinden Röttenbach und Hemhofen zu viel Nitrat und Phosphat in den Weiher zu transportieren, wird der Bach am Weiher sozusagen vorbei geleitet. Bisher ist nur eine Stützwand eingelassen, und am Parkplatz unterhalb der Naturbadstraße liegen schon Baumaterialien.

„Jetzt beginnen die eigentlichen Hauptarbeiten zur Wiederherstellung des Röttenbachs“, sagt Lennemann. Ab 10. November werden bis zum Mai 2015 die Bauwerke für die Ausleitung des Röttenbachs am Rothweiher und in der Naturbadstraße errichtet. In der Naturbadstraße wird der „neue“ Röttenbach unterirdisch fließen. Weil der Röttenbach schon immer als Zufluss zum „Großen Bischofsweiher“ diente und somit auf der Strecke, die er jetzt um den Weiher fließen soll noch nie floss, spricht Lennemann bewusst nicht von einer „Renaturierung“. Die gab es nämlich für den Röttenbach eigentlich noch nie.

Ziel der rund 1,2 Millionen Euro teuren Maßnahme ist es, den Dechsendorfer Weiher wieder zu beleben. Seit die Stiftung Warentest in ihrer Ausgabe 6/2008 den „Dechsi“ auf ihrer Badegewässerkarte auf „rot“ gesetzt hatte, sind die Badefreuden eingeschränkt. Die Grenz- und Richtwerte waren überschritten worden. Auch das Gesundheitsamt untersagte wegen der großen Zahl an Blaualgen oft das Schwimmen.

Deshalb wurde der Dechsendorfer Weiher und die angrenzenden Teiche in der Vergangenheit immer mehr zum Wandern oder Spazieren genutzt. Aber die Segler trotzten der schlechten Wasserqualität und auch die Surfer drehten ihre Runden. Am Grillplatz wurden Steaks und Würstchen gebraten, am Kinderspielplatz gelacht und geturnt. Ins Wasser ging kaum noch jemand.

„Suarez“ entdeckt

Und dann war da ja auch noch „Suarez“, die nach dem Fußballer-Spieler Luiz Suarez (er hatte bei der Fußball-WM 2014 für Uruguay zugebissen) benannte Schnappschildkröte. Noch immer erinnern Warnschilder an das vermeintlich gefährliche Tier, das außer von Spaziergängern noch von niemand anderem gesehen wurde.

Die Spaziergänger hatten am 6. Juli 2014, als sie „Suarez“ am Kleinen Bischifsweiher entdeckten, jedoch kein Handy dabei, um ihre Entdeckung zu dokumentieren.

Es könnte ja sein, dass die Bagger, die bald am Dechsendorfer Weiher graben werden, eine im Schlamm versteckte Schnappschildkröte ausbuddeln. Dann hätten die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des Röttenbachs immerhin schon einen schnellen Erfolg. Ob das Wasser des Dechsendorfer Weihers wieder zu Baden geeignet sein wird, stellt sich erst im Sommer 2015 heraus.

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