Uni von Urteil überrascht

4.12.2017, 11:00 Uhr
Uni von Urteil überrascht

© Edgar Pfrogner

Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Ansbach sorgte bei der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) für eine "gewisse Überraschung", wie es einen Tag später in der Pressestelle hieß.

Wie berichtet, hatte die FAU am Donnerstag eine juristische Niederlage einstecken müssen: Fünf Chefärzte des Klinikums Nürnberg hatten gegen die Aberkennung der Lehrbefugnis und des Titels "außerplanmäßiger Professor" am Erlanger Uni-Klinikum durch die FAU geklagt — und Recht bekommen. Die 2. Kammer erklärte die Entscheidung der FAU für fehlerhaft und hob sie auf.

Auf Anfrage dieser Redaktion erklärte dazu FAU-Präsident, Prof. Joachim Hornegger: "Wir mussten zu dem Zeitpunkt, zu dem wir die betroffenen Professoren über den Entzug der Lehrbefugnis informiert haben, davon ausgehen, dass diese eine gleichwertige Rechtsstellung an der PMU erhalten haben."

Frage der Rechtsstellung

Die FAU habe auf eine "diesbezügliche Anfrage" weder von den Betroffenen noch von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) Salzburg eine "konkrete anderslautende Information" erhalten. "Damit", betonte Hornegger, "wäre das Vorgehen der FAU in einem solchen Fall keineswegs unüblich gewesen." Das Verwaltungsgericht habe nun in der mündlichen Verhandlung festgestellt, dass die Rechtsstellung an der PMU, obwohl die Betroffenen die Bezeichnung "Lehrstuhlinhaber" führen, der eines Lehrstuhlinhabers an der FAU "nicht gleichzusetzen" sei und entsprechend entschieden, so Hornegger.

Uni von Urteil überrascht

© Foto: Sippe

Die jetzige Erkenntnis habe für die FAU Relevanz: "Wir werden nach dieser zunächst nur mündlichen Urteilsbegründung nun auf den Eingang der schriftlichen Urteilsgründe warten und uns damit detailliert auseinandersetzen", sagte der FAU-Chef.

Hintergrund der Differenzen ist eine Kooperation des Klinikums Nürnberg mit der PMU Salzburg. Die Nürnberger Chefärzte wurden von der PMU zu Universitätsprofessoren bestellt und unterrichteten seitdem auch die Studenten der privaten Hochschule. Die FAU sah darin eine Interessenkollision und eine Untergrabung der staatlichen Medizinerausbildung.

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