Uttenreuth erlebt einen Spieltag fürs Selbstvertrauen

11.7.2017, 09:13 Uhr
Uttenreuth erlebt einen Spieltag fürs Selbstvertrauen

© Foto: Harald Hofmann

Der Spielplan meinte es gut mit den Tennisspielern vom SCU. In der Vorsaison hatten sie den Abstieg aus der zweiten Liga nicht verhindern können, doch das macht sie eine Klasse darunter, in der Regionalliga, nicht automatisch zum (Wieder-) Aufstiegskandidat. Die ersten beide Spielen der neuen Runde haben die Uttenreuther dennoch bestritten, als gäbe es an der Zweitliga-Rückkehr keine Zweifel: zwei Siege, 14:4 Matchpunkte, Platz eins in der Tabelle.

Doch der Eindruck täuscht. "Es ist gut gelaufen, aber es waren zwei Pflichtsiege", sagt Abteilungsleiter Bernd Kofler. Denn der Spielplan sah zum Auftakt ein Heimspiel gegen den Liga-Neuling CaM Nürnberg und ein Auswärtsspiel beim TC Piding vor, "die beiden schwächsten Teams der Liga". Vor allem auf der Tennisanlage in Uttenreuth war ein Klassenunterschied zu sehen. "Doch wir hängen den Sieg nicht so hoch."

Sechs Einzelspieler darf eine Tennis-Mannschaft ins Rennen schicken. Andere Teams haben ein Pool an Spielern, der SCU hingegen hat einen engen Kader. Auch deshalb orientiert sich Kofler lieber defensiv und verspricht keine überambitionierte Zielvorgabe. "Ich sehe in der Liga zwei Teams auf Augenhöhe mit uns, bei dreien sind wir Außenseiter." Zuerst sei der Klassenverbleib das Ziel, nach zwei Siegen zum Start aber geht der Blick schon eher Richtung "Mittelfeld".

Die Spieler gehen die Runde etwas optimistischer an: "Wir können auf jeden Fall oben mitspielen", sagte Christopher Aumüller im EN-Interview. "Man hat den Wiederaufstieg zwar im Hinterkopf, man will ihn aber eigentlich nicht als Ziel formulieren, denn es gibt bei den anderen Mannschaften auf dem Papier auch total starke Teams." Der erste echte Prüfung wartet noch. Am Samstag tritt Uttenreuth beim TC Rot-Weiß Landshut an, am Sonntag (ab 11 Uhr) wartet im Heimspiel dann MTTC Iphitos München.

"Der erste Gradmesser"

"Landshut wird der erste richtige Gradmesser", sagt Kofler. "Jetzt kommt der Hammer." Rein vor der Besetzung her seien die Niederbayern das "stärkste Team der Liga". Die Aufstellung sei ist international. Zuletzt war nur ein Deutscher für Landshut angetreten, die anderen Spieler kommen aus Österreich, Tschechien oder der Slovakei. Doch überraschend hat Landshut das erste Saisonspiel beim TC Amberg am Schanzl mit 4:5 verloren.

Iphitos wiederum hat vor der Saison selbst den Aufstiegswunsch bekundet, nun aber beide Auftakt-Partien verloren. "Sie haben eine unberechenbare Aufstellung", sagt der SCU-Abteilungsleiter. Kofler erwartet deshalb, dass seine Mannschaft gegen ein verändertes Team aus München antreten wird. "Die ändern die Aufstellung sicher." Noch eine Niederlage können sich die Oberbayern nicht erlauben. Es warten also zwei echte Herausforderungen auf die Männer vom Bernd Kofler. Der allerdings ist ganz zufrieden, den ersten Spieltag noch ohne große Brocken überstanden zu haben. "Ich bin ein Fan davon. Hätten wir gegen die gespielt und verloren, hängt man gleich wieder unten drin. Nichts hilft Spielern mehr als Siege." Davon gab es nun zwei.

Beim 7:2-Sieg gegen CaM Nürnberg gewannen Jaroslav Pospisil (6:2, 6:2), Adrian Sikora (6:2, 6:4), Philipp Dittmer (6:4, 6:2) und Aumüller (6:2, 6:0) ihre Einzel. Im Doppel siegte Pospisil und Sikora (6:0, 6:2) sowie Ralph Regus und Aumüller (6:4, 6:2). In Piding waren Pospisil (6:2, 6:2), Regus (6:1, 6:3), Sikora (6:2, 6:1), Dittmer (6:2, 6:3) und Aumüller erfolgreich (6:3, 7:5). Zwei der drei Doppel gingen zudem ebenfalls an den SCU. Am Ende stand erneut ein klares 7:2 auf der Anzeigetafel.

"Mit zwei Siegen zu starten gibt Selbstvertrauen", sagt Kofler. Das jedenfalls brauchen die Uttenreuther fürs kommende Wochenende. Auch ein paar mehr Zuschauer wären schön, denn beim ersten Heimspiel waren weniger dabei als noch zu Zweitliga-Zeiten. Und wer weiß, vielleicht gehört der SCU auch zum Kreis der Aufstiegskandidaten? Gelingen noch einmal zwei Siege, wird es jedenfalls nicht mehr nur ums Mittelfeld gehen.

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