Uttenreuth: "Im Wahlkampf fehlt der Umweltschutz"

19.9.2017, 18:00 Uhr
Uttenreuth:

© Klaus-Dieter Schreiter

"Wir sehen als Bund Naturschutz und Bürgerregion, dass der Elan, den wir einmal hatten, auf Landes- und Bundesebene gebremst wurde. Die Kommunen haben das Problem verstanden", meinte der Referent für Energie und Klimaschutz im BN in Bayern, Herbert Barthel.

"Die Bürgerenergie ist sehr agil", bestätigte auch Dieter Emmerich, der stellvertretende Vorsitzender des Bündnisses Bürgerenergie Bayern und Vorsitzender der Bürgerenergiegenossenschaft in der Stadt Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt (EWERG).

Die EWERG hat sich bereits an zahlreichen Projekten in der Region beteiligt, unter anderem auch am Solarpark Uttenreuth auf dem ehemaligen Munitionsdepot der US-Armee im Reichswald. Dass diese Fläche dafür gut genutzt ist, bestätigte der Vorsitzende der Kreisgruppe Erlangen des Bundes Naturschutz, Herbert Fuehr. "Der Solarpark Uttenreuth, der von drei Bürgerenergiegenossenschaften finanziert und betrieben wird, zeigt positiv, wie Energiewende bei uns im Landkreis umgesetzt werden kann".

Die Rahmenbedingungen für die Nutzung des Geländes habe, so Uttenreuths Bürgermeister Frederic Ruth, seine Gemeinde geschaffen. Eigentümer jedoch ist nach wie vor der Freistaat Bayern. Ruth betonte auch, dass die Planung für den Solarpark bereits unter seinem Vorgänger Karl Köhler gemacht worden sei. Er verkündete zudem, dass geplant sei, die Anlage so zu erweitern, dass sie zumindest theoretisch ganz Uttenreuth mit Strom versorgen kann.

"Energiewende muss einhergehen mit der Verkehrswende", forderte Spardorfs Bürgermeisterin Birgit Hebst. "Im Bundeswahlkampf herrscht zu diesem Thema ein merkwürdiges Schweigen." Sie wies darauf hin, dass auf dem Ziegeleigelände drei Ladestationen für sechs Elektrofahrzeuge errichtet werden, dass die Bürgerenergiegenossenschaft auf den Dächern eine Photovoltaikanlage für rund 600 kWp errichten wird, und sie verkündete auch, dass die Gemeinde plant, einen Energiespeicher für das Kinderhaus anzuschaffen.

Das regionale Stromprodukt der bayerischen Bürgerenergiegesellschaft bietet die Bavariastrom an. Ihr Vertreter Klaus Gruber aus Bubenreuth führt die Naturkatastrophen in den USA auf den Klimawandel zurück. Wie auch die anderen Kämpfer für die Energiewende beklagt er, dass dieses Thema im derzeitigen Bundestagswahlkampf kaum eine Rolle spielt.

Rudi Ackermann vom Verein Energiewende ER(H)langen hat darum eine Petition an die hiesigen Bundestagskandidaten verfasst, für die er derzeit Unterschriften sammelt.

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