Verkehrschaos nach schwerem Unfall auf A3 bei Tennenlohe

24.7.2014, 20:46 Uhr
In den schweren Unfall auf der A3 waren insgesamt vier Fahrzeuge verwickelt.

© Klaus-Dieter Schreiter In den schweren Unfall auf der A3 waren insgesamt vier Fahrzeuge verwickelt.

In den Mittagsstunden kam es auf der A 3 zwischen der Ausfahrt Tennenlohe und Nürnberg-Nord zu dem folgenschweren Verkehrsunfall. Ein 34-jähriger Kraftfahrer war mit seinem Sattelzug in Richtung Frankfurt unterwegs. Beladen war der 40-Tonner mit schweren Drahtrollen. Nach dem Platzen seines rechten Vorderreifens durchbrach der Sattelzug die Mittelschutzplanke und flog förmlich auf die drei Fahrspuren der A 3 in Richtung Regensburg. Dort kam er auf dem Dach liegend zum Stillstand.

Eine niederländische Familie, die sich mit ihrem Wohnwagengespann auf dem Weg in den Urlaub befand, entrann einer Kollision nur knapp. Lediglich ihr Wohnwagen wurde durch umherfliegende Trümmer beschädigt. Schlimmer wurde es für die nächsten beiden Fahrzeugführer. Der eine versuchte noch auszuweichen, wurde aber von der Zugmaschine erfasst. Sein Kleinwagen wurde vorne links aufgerissen. Der Fahrer, ein 43-jähriger Kölner und seine Beifahrerin erlitten leichte Verletzungen.

Eine 60-jährige Erlangerin, die mit ihrem Auto in den umgekippten Auflieger fuhr, kam ebenfalls mit leichteren Blessuren davon. Besonders schwer traf es eine fünfköpfige Familie aus Griechenland. Sie befand sich auf der Fahrt von England nach Griechenland. Ihr Kombi prallte so heftig gegen den havarierten 40-Tonner, dass alle Insassen schwere Verletzungen davontrugen.

Der Fahrer des Sattelzuges selbst erlitt leichte Verletzungen. Die Besatzung von zwei italienischen Krankenwagen, die durch Zufall kurz hinter dem Unfallort unterwegs waren, übernahm bis zum Eintreffen hiesiger Rettungskräfte die Erstversorgung der Verletzten.

Aufwendiger Einsatz

Die ständige Wache der Feuerwehr Erlangen sowie die Freiwillige Feuerwehr aus Tennenlohe wurde alarmiert. Die ursprüngliche Meldung mehrerer eingeklemmter Personen bestätigte sich vor Ort nicht. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr unterstützten den Rettungsdienst bei der Versorgung der Verletzten.

Für ihren Abtransport und das Durchkommen der Rettungswagen entfernten die Brandschützer Teile des Lkw-Aufbaus. Außerdem mussten auslaufende Betriebsstoffe aufgenommen werden. Die verwaiste Hauptfeuerwache in der Äußeren Brucker Straße wurde während des Unfalls von der Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt besetzt.

Lange Zeit war in beiden Richtungen jeweils nur ein Fahrstreifen der Autobahn freigegeben. Mit Hochdruck arbeiteten die Feuerwehren, das THW und die Abschleppdienste Hand in Hand mit der Autobahnmeisterei an der Bergung der Fahrzeuge. Die Arbeiten gestalten sich jedoch noch aufwendiger als angenommen, daher konnte ein erster Termin für die Freigabe der übrigen Fahrbahnen um 16 Uhr nicht eingehalten werden.

Um 19 Uhr waren die Aufräumarbeiten endgültig abgeschlossen. Bis dahin hatte sich ein Stau von etwa 30 Kilometern Länge gebildet. Die Einsätzkräfte verteilten Getränke an die Wartenden. Eine Umleitung wurde eingerichtet, aber sämtliche Ausweichstrecken rund um Nürnberg waren völlig überlastet. Daher empfahl die Polizei besonders Ortskundigen, die Unfallstelle möglichst weiträumig zu umfahren.

Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 200.000 Euro.