Viele Themen und nur wenig Erlanger Bürger

3.12.2018, 11:00 Uhr
Viele Themen und nur wenig Erlanger Bürger

© Harald Sippel

"Wie üblich in etwas geringerer Besetzung", sagt OB Florian Janik. So hätten die Bürgerversammlung in den Stadtbezirken oftmals deutlich mehr Besucher zu verzeichnen. Gering besetzt waren aber nicht die Vertreter der Stadt, fast die gesamte Stadtspitze war gekommen. "Sie haben die Möglichkeit, alle Fragen zu stellen, die Sie fragen möchten", betont Janik – ein Angebot, das von den Anwesenden gut genutzt wurde. Vor allem Baureferent Josef Weber musste vielen Bürgeranliegen mit Rat und Antwort zur Seite stehen.

Ein Anliegen eines Bürgers umfasste das neue Konzept "Grün in Erlangen", das noch einmal kurz von Birgit Rother vorgestellt werden sollte. Bei dem Grünkonzept handelt es sich um einige Projekte, wie zum Beispiel, um das Projekt, die Ränder des Regnitztales erlebbar zu machen oder die Grünflächen an den Schulen aufzuwerten. "Erlangen ist eine wachsende Stadt, die Bürger haben verstärkte Anforderungen an die Grünflächen", erzählt Rother. So soll im Zuge des Grünkonzeptes beispielsweise auch ein neuer Trimm-Dich-Pfad entstehen. Die Dokumente dafür könne man vermutlich nach Beschluss am Dienstag, 4. Dezember, einsehen, so der Oberbürgermeister. Bei der Konzipierung des Projektes sei besonders wichtig gewesen, "dass auf jeden Fall die Bürger daran beteiligt werden", sagt Rother und erklärt noch kurz das angewendete Stakeholder-Verfahren, bei dem auch die Wünsche der Bürger berücksichtigt wurden.

Passend dazu schlägt Magret Merk in der Bürgerversammlung dann vor, dass das Rückhaltebecken an der Schleifmühle, um das nur ein Trampelpfad herum führen würde, mit einem richtigen Wanderweg versehen werden könnte. "Der vielleicht auch für Rollatoren befahrbar ist", so Merk. Mit ihrem Anliegen stößt Magret Merk aber nicht nur auf Zustimmung. Eine Bürgerin aus dem Zuhörerbereich springt sofort auf. "Da bin ich absolut dagegen, dass dieser Weg planiert wird. Dieses Gebiet muss für unsere Tiere geschützt werden." Und auch Josef Weber kann ihr keine großen Hoffnungen auf einen geteerten Weg machen. "Zum Spaziergehen und Asphaltieren lohnt er sich nicht", so Weber. Er bietet aber an, über eine Sitzgelegenheit nachzudenken, von der man dann auf den Weiher schauen könnte.

Was passiert mit Spielplatz?

Das nächste Anliegen kam von Frank Dürr, der wissen wollte, was jetzt eigentlich mit dem Spielplatz an der Komotauer Straße passiert. "Wir haben einen Antrag gestellt, die Fläche vom Freistaat zu erwerben", antwortet Weber. Der Freistaat hätte für die Grundstücksfläche Eigenbedarf angemeldet, erklärte Janik. "Das liegt nicht an der Stadt."

Was mit dem Gebiet an der Südlichen Stadtmauerstraße passiert, wo das ehemalige Schwimmbad Frankenhof stand, wollte Eberhard Fohrer wissen. Vor allem, ob die Nutzung dann immer noch im öffentlichen Interesse ist, oder verkauft wird. Er betonte auch, dass der Abriss des Schwimmbades sehr schade für die Stadt sei. Besonders ärgert ihn, dass es dadurch auch keine wirkliche Sauna mehr in den öffentlichen Bädern geben würde, außer der Textilsauna im Westbad. "Das ist für eine Stadt von dieser Größe eher ein Armutszeugnis", schimpft er. Florian Janik zeigt sich verständnisvoll, erklärt aber auch, dass eine richtige Sauna aus Kostengründen nicht gebaut werden konnte.

Ein wenig mehr Glück hatte Julia Krüger mit ihrem Anliegen. Die wünscht sich nämlich, dass Schronfeld auch in den Winterdienst mit aufgenommen

wird. "In diesem Jahr werden wir es nicht mehr schaffen, aber für das nächste Jahr haben wir da gute Hoffnungen", sagt der Oberbürgermeister lächelnd. Das Problem mit den Räumungsarbeiten im Schronfeld ist nach wie vor, dass dort während der Arbeiten Pfosten gezogen werden müssen. Das würde dann den ganzen Räumungsplan durcheinander werfen und sehr viel Zeit kosten. Das Thema soll aber bald im Ausschuss besprochen werden. Sowohl der Oberbürgermeister wie auch Susanne Lender-Cassens, glauben an einen positiven Entscheid des Ausschusses. "Schauen wir mal, ob es überhaupt schneit", sagt Janik dann lachend.

Ein wenig Applaus erntete eine Dame zum Schluss, die klar machte, dass ihr die aktuelle Handlungsstrategie in der Erlanger Politik nicht passt. "Ich möchte, dass die Stadt sich verpflichtet, bei großen Veränderungen den Stadt- und Ortsteilbeirat zu informieren", sagte sie wütend und bezog sich dabei unter anderem auch auf West III.

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