Von zerstörten Pferden und einem auferstandenen FJS

10.10.2015, 10:00 Uhr
Von zerstörten Pferden und einem auferstandenen FJS

© Foto: smö

Oh je. Vor einer Woche berichteten wir über die Beschädigung des Kunstwerks „ARCA“ auf dem Campus Röthelheimpark. Damals war eine der Scheiben der Arbeit von Norbert Radermacher für den öffentlichen Raum zersplittert. Jetzt ist die Zerstörung weiter angewachsen. Splitter liegen auf dem Boden. Mit Absperrbändern ist das Kunstwerk provisorisch abgesichert worden. Das Pferd hingegen, das ansonsten lediglich als Schattenriss erscheint und auf die Historie der umliegenden Gebäude als einstige Heimat eines Artillerie-Regiments verweist, ist immerhin nicht entflohen. Und wird hoffentlich keine Fluchtgedanken hegen, bis das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg die gläserne „Pferdekoppel“ wieder in Stand gesetzt hat. Denn eines hatte schon in der vergangenen Woche ein Mitarbeiter des Amts versichert: Das Kunstwerk soll repariert werden. Und bei dem Verdacht auf eine mutwillige Zerstörung wird die Universität eine Anzeige erstatten.

Yo! Was geht ab im Kunstpalais? Amely Deiss und ihre „Beastie Girls“ aus dem Palais Stutterheim bewiesen zur Vernissage von „Save the Data — Von Kunst und Datenträgern“ jede Menge Credibility. Die Kunstpalais-Leiterin trug immerhin eine Blingbling-Kette mit dem Titel der Ausstellung um den Hals, die wohl jeden US-Rapper vor Neid erblassen lässt.

So viel Identifizierung mit der Arbeit sollte in Erlangen Schule machen. Unsere Vorschläge für die Zukunft: Bei der Premiere des diesjährigen Weihnachtsmärchens „Die Schneekönigin“ schlüpft Intendantin Katja Ott in ein glitzerndes Ballkeid.

Bei der ersten Fahrt der Stadtumlandbahn schlüpft Florian Janik (oder — wir reden schließlich von Zukunftsvisionen — gegebenenfalls sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin) in eine wunderbare VGN-Schaffner-Uniform.

Nächste Vision, die ebenfalls nur zur Realität werden kann, wenn die Millionen fließen: Beim Spatenstich für die Handballhalle (genauer gesagt für den „Gesund-Sozial-Bewegungs-Dingsbums-Komplex“) trägt Bürgermeisterin Elisabeth Preuß ein Trikot des HC Erlangen.

Am 3. Oktober 1988 verstarb Franz Josef Strauß. Angeblich. Denn in Erlangen ist nun auf einem Parkplatz ein Schild aufgetaucht, das für Spekulationen sorgt. „FJS“ ist hier zu lesen. Wir wundern uns, warum sich bislang keine ambitionierten Verschwörungstheoretiker gefunden haben, die darüber spekulieren, ob der ehemalige bayerische Ministerpräsident und CSU-Übervater nicht doch noch mit seinem Mercedes 300 durch den Freistaat fährt. Vielleicht haben selbst diese dieses Mal nachgerechnet und sind darauf gekommen, dass „FJS“ jetzt 100 Jahre alt wäre und wohl kaum noch ohne übernatürliche Kräfte mit seinem PKW durch Bayern kurven könnte.

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