Wassereinbrüche und Sicherheitsmängel

13.11.2014, 19:16 Uhr
Wassereinbrüche und Sicherheitsmängel

© Foto: Harald Sippel

„Die Summen, die im Raum stehen, sind erschreckend. Doch was wir jetzt nicht machen können, ist Nichtstun.“ Erlangens Kulturreferent findet in der jüngsten Sitzung des Kultur- und Freizeit-Ausschusses deutliche Worte über den Zustand etlicher Bereiche am Stadttheater.

Überraschend sind diese Informationen nicht. Seit vielen Jahren improvisiert das Theater in Sachen Infrastruktur. Vor knapp zehn Jahren gab es auch einmal einen „Entwicklungsplan“ für die Zukunft, doch bislang ist wenig geschehen. Die Sanierung des „Langhauses“, also den Bereich rund ums „Theater in der Garage“, steht in der Prioritätenliste der städtischen Projekte nicht oben an.

Kritisiert wurde von den Stadträten jetzt aber die — wie es Wolfgang Winkler von der Grünen Liste ausdrückte — „schreckliche Vorlage“ für das Gremium. Die Stadträte wollen genauer die Ursachen und die Auswirkungen aufgeschlüsselt haben.

Um was geht es im Detail? Da wäre zunächst die (angemietete) Lagerhalle für Bühnenbilder, Möbel und Groß-Requisiten. Diese wird bei Starkregen regelmäßig überflutet. Im Sommer entstand dadurch ein Schaden in fünfstelliger Höhe. Für den Vermieter steht aber fest, dass dieser Missstand nicht beseitigt werden kann, stattdessen droht der Abriss. Das Theater benötigt also bald neue Räume, deren Anmietung sicherlich deutlich teurer wird. „Wir kennen die angespannte Situation auf dem Mietmarkt und wären natürlich auch bereit außerhalb Erlangens ein Lager zu haben“, betont Intendantin Katja Ott.

Wenn die geplante Gaststätte mit Brauerei in der Altstadtmarkt-Passage realisiert wird, muss die Requisitenwerkstatt ausziehen. Es laufen bereits Verhandlungen über Ersatzflächen im selben Gebäudekomplex.

Es existieren zwei Werkstätten, die einer Prüfung durch das Gewerbeaufsichtsamt kaum standhalten würden. „Diese Mängel, die das Theater wegen Raummangel nicht aus eigener Kraft beheben kann, sind in allen vergangenen Arbeitsprogrammen des Amts ohne Erfolg immer wieder benannt worden“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss. Auch die „winzige Schneiderei“ und das „enge Tonstudio“ würden den Anforderungen eines eigenproduzierenden Hauses längst nicht mehr gerecht.

Einigkeit herrschte aber im Ausschuss, die rund 120 000 Euro teure Antriebssanierung des Orchestergrabens in Angriff zu nehmen.

Nun soll das Theater die Stadträte mit mehr Details versorgen, damit das Thema Anfang Dezember im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss wieder diskutiert werden kann.

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