Wenig ambitioniertes Ziel

19.6.2007, 00:00 Uhr

Das Jahr 2007 steht in Erlangen unter dem Jahresmotto Umwelt. Kreishandwerkmeister Reinhard Daeschler äußert sich wenig ehrgeizig zu seinen Visionen des Energiesparens in Immobilien. Kann es denn angesichts der aktuellen Klimadiskussion in Erlangen ausreichen, sich an dem wenig ambitionierten Ziel der Europäischen Union zu orientieren, die CO2-Emission von 1990 bis 2020 nur um 20 Prozent zu reduzieren? Können wir daher - wie es Reinhard Daeschler rät - in den verbleibenden Jahren bis 2020 «ohne vorschnelle Entscheidung» vielleicht über Energiesparmaßnahmen nachdenken?

Natürlich nicht: Erlangen hat sich bereits Anfang der 90er Jahre im Klimabündnis (OB Balleis weist hierauf immer wieder hin) ein viel ehrgeizigeres wie notwendiges Ziel gesetzt: Die Reduktion des CO2-Ausstoßes um 50% bereits bis zum Jahre 2010. Wie kann der Kreishandwerksmeister in seinem Tipp zum Jahresmotto nun dieses Ziel des Klimabündnisses stillschweigend begraben und den Bürgern raten, «schon einmal innerhalb der nächsten zwölf Jahre auf weitergehende Maßnahmen wie neue Fenster, Fassaden- und Dachdämmung und solare Warmwasserbereitung hin zu planen» und bis dahin etwas Geld für solche Maßnahmen zu sparen?

In den kommenden zwölf Jahren werden die Energiepreise weiter massiv steigen. Wer heute schon Wärmedämmung oder Solarthermie installiert, der kann in dieser Zeit das Geld wieder einsparen. Wer jedoch glaubt, bei hohem Energieverbrauch seiner Immobilie noch Geld sparen zu können, der wirft sein Heiz-Geld zum Fenster hinaus und wird kaum etwas ansparen können. Martin Hundhausen, Erlangen