Weniger Verkehr im Erlanger Stadtgebiet

6.10.2017, 12:00 Uhr
Weniger Verkehr im Erlanger Stadtgebiet

© Fotos: Klaus-Dieter Schreiter

Die südliche Ortsumfahrung von Herzogenaurach verläuft in ihrem östlichen Teil auch über das Erlanger Stadtgebiet. Davon ist vor allem der Stadtteil Neuses betroffen, an dem sie direkt vorbei führt und dort in den Hans-Ort-Ring – das ist die Herzogenauracher Nordumgehung – mündet, wo jetzt Hans-Ort-Ring und Niederndorfer Straße ineinander übergehen. Weil die neue Straße relativ nah an Neuses vorbei führt haben die Bürger dort Bedenken, dass die Lärmbelastung hoch wird. Das aber konnte German Hacker anhand einer sogenannten Isophonenkarte widerlegen, die von den Planern errechnet wurde.

Weil die neue Umgehung eine Staatsstraße wird, soll die jetzige Staatsstraße durch Neuses hindurch herabgestuft werden. Die Planer gehen davon aus, dass dort dann wesentlich weniger Verkehr fließen wird als derzeit, weil die Autos die Umgehungsstraße nutzen werden.

Erhebliche Änderung

Gegenüber den ursprünglichen Planungen hat es auch für Neuses eine erhebliche Änderung gegeben. Denn der sogenannte Neuseser Knoten, der ursprünglich achtspurig werden sollte, wird nun nur noch sechs Spuren haben. Das ist dank einer Ampel möglich. Der Knoten werde, so Hacker, nicht größer werden als er jetzt schon sei. Ein Kreisel sei nicht möglich, weil die Verkehrsströme mit 53 000 Fahrzeugen am Tag auf der Nordumgehung und geschätzten 18 000 auf der neuen Südumgehung zu unterschiedlich seien. Außerdem sei der Flächenverbrauch zu hoch. Die jetzige Niederndorfer Straße wird zwischen dem Ort Neuses und der Einmündung in den Hans-Ort-Ring aufgelassen und etwas südlich der neuen Kreuzung an die neue Umgehungsstraße angebunden. Dort soll eine sogenannte Pförtnerampel, die nur umspringt wenn ein Auto kommt, den Verkehr regeln.

Das Aurachtal – dort fließen die sogenannte Alt-Aurach und die Mittlere Aurach – wird im Erlanger Stadtgebiet mit zwei Brücken überquert. Die über die Altaurach ist rund 140 Meter lang und dort, wo die Gleise der alten Eisenbahn verlaufen, 5,75 Meter hoch. Dies habe die Stadt Erlangen gefordert, damit die Bahnstrecke bei einer eventuellen Wiederinbetriebnahme elektrifiziert werden könne, sagte Hacker. Allerdings benötigt Herzogenaurach auch eine ähnliche Durchfahrtshöhe, damit die großen Lkw zur Kläranlage gelangen können.

Weniger Verkehr im Erlanger Stadtgebiet

Die Brücke über die Mittlere Aurach ist nur etwa 22 Meter lang. Auf ihr beginnen aber bereits die Ein- und Ausfädelspuren für den neuen Knoten Neuses und die neue Anbindung der Niederndorfer Straße. Die Neuseser Bürger befürchten, dass von den Brücken und der leichten Dammlage der Straße Lärm zu ihnen hinüber dringen könnte. Besonderer Lärmschutz ist dort nicht vorgesehen, weil die Berechnungen das nicht notwendig machen und der Freistaat den dann auch nicht bauen wird. Jedoch kann sich German Hacker vorstellen, dass die Brückengeländer so ausgeführt werden, dass sie gleichzeitig Lärmschutz bieten. Auch andernorts an der neuen Staatsstraße will Herzogenaurach offenbar Lärmschutz auf eigene Kosten bauen, obwohl er laut den Berechnungen nicht notwendig wäre.

Ramponierte Straße

Weil die jetzt durch Neuses führende Staatsstraße nach Fertigstellung der Südumgehung herabgestuft wird, aber ziemlich ramponiert ist, befürchten die Bürger, dass sie später für die Sanierung aufkommen müssen. Erlangens Planungsreferent Josef Weber meinte dazu jedoch, die Stadt Erlangen würde vom Freistaat keine kaputte Straße übernehmen. Geplant ist dort auch eine Dreißigerzone einzurichten, was aber aufgrund der visuellen Gegebenheiten schwierig sein wird. "Wir werden schauen, wie wir das hinbekommen", sagte Josef Weber.

Der zeitliche Ablauf des rund 40 Millionen Euro teuren Straßenbaus hängt sehr von den Einsprüchen ab, die während der Auslegung der Pläne eingehen. Geplant ist aber, die Planfeststellungsunterlagen Ende 2017 fertig zu haben. Das Verfahren, so schätzt Hacker, wird dann etwa eineinhalb Jahre dauern, die Bauphase zwei Jahre. "Unser Wunsch ist, dass wir in fünf Jahren drauf fahren können".

Keine Kommentare