Wo bleibt denn der „Toni-Trautner-Weg“?

28.5.2015, 12:00 Uhr
Wo bleibt denn der „Toni-Trautner-Weg“?

© Harald Sippel

Unvergessen der „Hühnerstall“ in seinem Zelt, der Auftritt des Wirtes an den Kesselpauken, der Blumenkorso oder – hoch droben auf der Bühne – das Leeren seines besonderen Maßkruges mit einem Zug. Doch nicht nur am Berg ist er immer noch ein Wahrzeichen – auch beispielsweise bei der Städtepartnerschaften mit dem französischen Rennes hat er wiederholt eine triste Markthalle in ein fränkisches Bierzelt verwandelt und dort für Stimmung und für viele weiterführende Kontakte gesorgt.

lmposant auch die Liste seiner Erben am Berg mit Hans Greiner, der Familie Müller-Reichart, zwei Achterbahnen sowie den Melchers und jetzt, zum zehnten Mal, dem Frankendorf der Familie Dinkel. Es wäre an der Zeit, meinen jedenfalls nicht wenige Toni-Trautner-Fans, das Erlanger Original mit einem eigenen Straßennamen zu ehren. Idealerweise sollte sich die Straße am Berggelände befinden.

Auch Brauereichef Peter Kitzmann, dessen Bier Toni Trautner nach Henninger-Reif-Bräu und nach Patrizier-Bräu ausschenkte, ist von der Idee angetan: „Der Toni war ein echtes Erlanger Original und hat den Berg mit berühmt gemacht!“

Generell hat jeder das Recht und die Möglichkeit, einen Namensgeber bzw. Namensgeberin für eine Straße in einem einfachen Brief an die Stadtverwaltung vorzuschlagen.

Als Richtlinie gelten zwei Fakten: die damit zu ehrende Person darf nicht mehr zu den Lebenden zählen und muss einen positiven, bleibenden Eindruck für die Stadt hinterlassen haben. Das Stadtarchiv bewertet den Vorschlag und der Stadtrat beschließt die Neubenennung einer Straße.

Ganz schwierig sind Umbenennungen, die einen immensen Aufwand für die Stadt und die betroffenen Anwohner nach sich ziehen und daher nur nach Rücksprache mit den Betroffenen umgesetzt werden.

Es bietet sich die Umbenennung des vorderen Teils des Schützenweges an. Dort, wo Toni Trautner jahrzehntelang sein Bierzelt betrieb und heute keine Wohnbebauung steht. Der Schützenweg würde damit verkürzt, aber erhalten werden — zumal die Schützen für die Historie der Bergkerwa eine tragende Rolle spielen. Kein Anwohner müsste seine Adresse ändern und der Toni wäre stolz auf seine Stadt Erlangen! In zwei Jahren werden es 25 Jahre, dass Toni Trautner tot ist. Der ideale Anlass für diese Ehrung.

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