Wohnen für Hilfe: Eine Erfolgsgeschichte aus Erlangen

1.3.2019, 14:00 Uhr
Waltraut Scholz und Razie Mohammadhosseini kamen durch "Wohnen für Hilfe" zusammen.

© Harald Sippel Waltraut Scholz und Razie Mohammadhosseini kamen durch "Wohnen für Hilfe" zusammen.

Überglücklich im EN-Interview: Ursula Andretzky betreut mit ihren Kolleginnen das Projekt. 

Es wurde ja jetzt die 200. Wohngemeinschaft geschlossen: Ist das Projekt aus Ihrer Sicht eine Erfolgsgeschichte?

Ursula Andretzky: Das Projekt ist auf jeden Fall eine Erfolgsgeschichte. Als wir 2011 angefangen haben, war die Wohnungsnot noch sehr groß und viele Studenten wussten nicht. wo sie bleiben sollen. Inzwischen hat sich das Projekt etabliert und wir werden immer bekannter werden, bekommen viele Wohnungsangebote und können die dringendsten Fälle auch unterbringen.

Wie groß ist denn die Anfrage?

Andretzky: Die Anfrage von Wohnungsanbietern ist eigentlich immer gleichbleibend. Bei den Studenten haben wir manchmal das Problem, dass es vom Semesterbeginn abhängig ist. Unterm Jahr haben wir oftmals leerstehende Wohneinheiten, die wir nicht besetzen können. Aber zu Semesterbeginn, wenn der große Run von Studenten kommt, können wir die Nachfrage ganz gut decken. Schön wäre, wenn sich das auch ein bisschen auf das ganze Jahr verteilen würde. Studienbedingt suchen aber Studenten natürlich hauptsächlich zu Semesterbeginn nach Wohnungen. 

Wohnen für Hilfe: Eine Erfolgsgeschichte aus Erlangen

© Foto: privat

Wie sehen Sie die Zukunft des Projekts?

Andretzky: Das Projekt kann in Zukunft gerne so weiter laufen, weil es vielen älteren Menschen ermöglicht in ihren Wohnungen zu bleiben. Vielen Wohnraumanbietern liegt auch ein gutes persönliches Verhältnis zu den Studierenden am Herzen. In Zukunft könnten wir das Projekt eventuell noch ein bisschen ausweiten, was die Studenten angeht. Wir könnten das Angebot nicht nur an Studenten richten, sondern auch — was wir zwar jetzt auch schon machen, aber nur im Kleinen — an Auszubildende, Sprachschüler oder Massageschüler, die hier in Erlangen in staatlichen Schulen ausgebildet werden — also an Menschen in jeglicher Art von Ausbildung. Dann kann man das ein bisschen weiter streuen und auch außerhalb vom Semesterbeginn für die Leute etwas tun.

Eine Geschichte aus der Praxis: Wohnen für Hilfe hat unter anderem auch eine 84-Jährige aus Uttenreuth und iranische Studentin zueinander gebracht.

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