Zentrum für gutes Hören in Erlangen

19.11.2017, 19:30 Uhr
Zentrum für gutes Hören in Erlangen

© Foto: Bernd Weißbrod/dpa

ERLANGEN — Das Rauschen der Blätter im Herbst, das Knirschen des Schnees im Winter und das erste Summen der Bienen im Frühling: Wer nicht gut hört, nimmt nicht nur diese kleinen feinen Geräusche nicht mehr wahr. Prof. Ulrich Hoppe, Leiter des Cochlear-Implant-Centrums "Cicero" der HNO-Klinik des Uni-Klinikums Erlangen, weiß, dass Menschen, die unter Schwerhörigkeit leiden, zunehmend von gesellschaftlichen Vorgängen isoliert werden und sich im Alltag immer schlechter zurechtfinden. Auch, weil sie sich immer wieder auf neue akustische Situationen und damit auf neue Hör-Herausforderungen einstellen müssen.

"Hörgeräte und Cochlea-Implantate können nur einen Teil des normalen Hörens wiederherstellen", sagt Prof. Hoppe. Moderne Hörhilfen sollten immer die individuellen kommunikativen Anforderungen bestmöglich erfüllen. "Das optimale Hören im Kindergarten, in Klassenzimmern, im Auto, bei Besprechungen, im Straßenverkehr und beim geselligen Gasthausbesuch, aber auch beim Fernsehen und bei Theatervorstellungen ist nach wie vor eine echte Herausforderung für die Audiologie", so Prof. Hoppe.

Die modernen Behandlungsmöglichkeiten der Schwerhörigkeit sind vielfältig, müssen aber an das jeweilige Lebensalter angepasst sein. Insbesondere bei Kindern ist eine frühzeitige Erkennung der Schwerhörigkeit von großer Bedeutung. Die Versorgung mit Hörgeräten oder einem Cochlea-Implantat ist schon innerhalb des ersten Lebensjahres wichtig. Sie erfordert großes Fingerspitzengefühl, ein hohes Maß an technischer und pädagogischer Kompetenz und viel Erfahrung.

"Diese gebündelten Kompetenzen finden Patienten ab sofort im neuen Hörzentrum Nordbayern", freut sich Prof. Hoppe. In dem Zentrum arbeiten alle für gutes Hören relevanten Berufsgruppen interdisziplinär zusammen.

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