Zwölf Geflüchtete helfen Sanitätern auf dem Berg

19.5.2017, 06:00 Uhr
Zwölf Geflüchtete helfen Sanitätern auf dem Berg

© Foto: Harald Sippel

Zwölf Mitglieder des 2016 gegründeten Flüchtlingsforums werden insgesamt jeweils einen Tag beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) in der ersten Bergwoche und beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in der zweiten Woche verbringen. Die zwölf Flüchtlinge kommen aus Syrien, dem Iran, dem Irak, Armenien, Äthiopien und der Ukraine.

Auf ihren eintägigen Einsatz wurden die Helfer besonders vorbereitet. Mit einem Erste-Hilfe-Kurs und einer speziellen Einweisung auf die Erlanger fünfte Jahreszeit, wo der Alkoholkonsum in der Stadt sprunghaft ansteigt. Die Flüchtlinge sollen als Ersthelfer auch ihre Sprachkenntnisse zum Dolmetschen einbringen.

Für Oberbürgermeister Florian Janik zeigt der Einsatz der Geflüchteten bei der diesjährigen Bergkirchweih, "dass wir uns jetzt weniger um sie kümmern müssen, sondern dass wir miteinander etwas machen können". Thomas Heideloff (BRK) und Jürgen Seiermann (ASB) bezeichneten die Mitarbeit der Flüchtlinge während der Bergkirchweih als besonders gelungenes Beispiel von gelebter Integration.

Die Flüchtlinge werden an den weniger besucherintensiven Tagen von 18 bis 23 Uhr ihren ehrenamtlichen Dienst bei den Sanitätern verbringen. An den Wochenenden ist die Einsatzzeit von 15 bis 23 Uhr festgelegt. Damit der Status der Flüchtlinge als Ersthelfer bei der Bergkirchweih auch erkennbar ist, werden die Zwölf mit einem Ausweis und einem besonderen T-Shirt ausgestattet.

Die Flüchtlinge würden die Arbeit der Sanitäter bei der Bergkirchweih erleichtern, sagen Heideloff und Seiermann. Nicht nur sprachlich würden sie einige Hürden nehmen, sondern auch bei kulturellen Unterschieden ihre Kompetenz einbringen. Die Flüchtlinge seien ein "wichtiger Baustein, eine Bereicherung und auch ein Rückhalt", so Heideloff und Seiermann.

Bei ihren Einsätzen werden die Flüchtlinge Teil des Einsatztrupps sein, der sich um die kranken Besucher der Bergkirchweih kümmert. "Die Rettungsdienste haben am Berg immer viel zu tun", so OB Janik. Für Bürgermeisterin Elisabeth Preuß sind die Flüchtlinge auch ein Zeichen dafür, "dass sie sich für das Ehrenamt engagieren."

Dem vor knapp einem Jahr gegründeten Flüchtlingsforum gehören zurzeit 15 Geflüchtete an, die teilweise anerkannt wurden und dadurch ein dauerhaftes Bleiberecht besitzen. Das Forum versteht sich als Mittler zwischen Flüchtlingen und Firmen, Organisationen und Institutionen in Erlangen.

In der Stadt haben sich seit einiger Zeit die Aufgaben der Flüchtlingsbetreuung geändert. Jetzt sind Unterbringung, Integration und Einbindung der Geflohenen wichtig.

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