Erster Wolfsbeauftragter in der Region unterwegs

28.11.2018, 06:00 Uhr
Erster Wolfsbeauftragter in der Region unterwegs

© Foto: privat

Brutales Raubtier oder scheuer Zeitgenosse? Der Wolf sorgt für so manche Kontroverse. "Ängste abbauen und zu konstruktiven Lösungen beitragen", sieht Markus Martini vom Landesamt für Umwelt (LfU), deshalb als eine seiner wesentlichen Aufgaben.

Aufgewachsen ist der 27-Jährige in einem kleinen Ort im Frankenwald bei Kronach. Durch den elterlichen Bauernhof mit Schafen, Ziegen und Geflügel ist er sich "des Konfliktpotenzials bewusst", für welches der Wolf sorgt. Während seines Geoökologie-Studiums in Bayreuth ist er mit dem Netzwerk "Große Beutegreifer" des LfU in Kontakt gekommen.

Bayernweit sind in diesem Netzwerk etwa 200 Personen ehrenamtlich tätig. Sie dienen als Ansprechpartner und sind für die Beweisaufnahme bei Wolfsfährten und Rissen verantwortlich. Seit 2013 ist auch Martini in dem Netzwerk organisiert und wurde für die Spurensuche, Speichelabnahme und den Herdenschutz geschult.


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Ansprechpartner für jedermann

Für seine neue Stelle ist er also bestens vorbereitet. Neben dem Beitrag zu einer sachlichen Diskussion ist Martini zuständig für die Information und Kommunikation auf regionaler Ebene. Als Wolfsbeauftragter will er der "Ansprechpartner für jedermann" sein. Bürger, Nutztierhalter, Jäger, Naturschützer oder sonstige Engagierte könnten sich vertrauensvoll an ihn wenden. So bildet er eine Schnittstelle zwischen dem Landesamt und den Menschen vor Ort.

Wenn der Ernstfall eingetreten ist und ein Tier gerissen wurde, kann man sich ebenfalls an Martini wenden. Er selbst empfiehlt aber die offizielle Telefonnummer (0 92 81) 18 00 - 46 40 oder Mailadresse – fachstelle-gb@lfu.bayern.de – des Wildtiermanagements der LfU, weil er aufgrund von Außenterminen nicht immer erreichbar ist. Beispielsweise weil er an Stellen, wo Wölfe gesichtet wurden, im Einsatz ist. Auch das will er nämlich in enger Abstimmung mit dem Netzwerk "Große Beutegreifer" tun.

Auge in Auge gegenüber stand sich Martini mit dem Wolf bislang übrigens noch nicht — trotz mehrerer Reisen in ausgewiesene Wolfsgebiete. Dafür hat er während eines Studienaufenthalts in den USA schon eine ganze Reihe von wilden Bären gesehen.

Markus Martini hat sein Büro im Kultur-Schloss Theuern bei Amberg. Er ist montags bis mittwochs, Telefon (0 96 21) 39 79 90, Mail: markus.martini@lfu.bayern.de erreichbar.

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