Fahrgastboom: ICE-Strecke läuft Flugverbindung Rang ab

3.12.2018, 05:48 Uhr
Im Dezember 2017 ist die Schnellfahrstrecke zwischen München und Berlin eröffnet worden. Unser Archivbild zeigt den Zwischenstopp am Nürnberger Hauptbahnhof.

© André De Geare Im Dezember 2017 ist die Schnellfahrstrecke zwischen München und Berlin eröffnet worden. Unser Archivbild zeigt den Zwischenstopp am Nürnberger Hauptbahnhof.

Laut einer Studie von DB und Telefónica Deutschland nutzen 46 Prozent aller Reisenden zwischen München und Berlin die Bahn, 30 Prozent das Flugzeug und 24 Prozent das Auto oder den Bus. Vor dem Start der Neu- und Ausbaustrecke lag der Anteil der Bahn noch bei 23 Prozent, das Flugzeug lag mit 48 Prozent an der Spitze.

Insgesamt zählte die DB bislang 4,4 Millionen Reisende in den Zügen und damit doppelt so viele wie im Vorjahr. Rund 1,2 Millionen Reisende stiegen in dem Zeitraum vom Flieger um, rund eine Million vom Pkw. Damit seien insgesamt 188.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart worden, was der jährlichen Emission einer Stadt mit 20.000 Einwohnern entspreche.

Auf der neuen Verbindung liegt laut Bahn auch die Pünktlichkeit über dem Schnitt. So würden zumindest die drei ICE-Sprinter pro Tag und Richtung zu 86 Prozent den Fahrplan einhalten. Bundesweit kamen im Oktober nur 71,8 Prozent aller ICE, InterCity und EC ohne Verspätung an.

Hohe Auslastung

Die Auslastung der Züge über die Schnellfahrstrecke liegt durchschnittlich 18 Prozent höher als im übrigen Fernverkehr. Vor allem Nürnberg hat seine Bedeutung als wichtiger Eisenbahnknoten seit einem Jahr deutlich gesteigert. Hier stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 2700 Reisenden pro Tag knapp 18 Prozent mehr Fahrgäste innerhalb des Fernverkehrs um. Die Anzahl der täglichen Ein- und Aussteiger in Nürnberg ist von 18.000 auf 20.000 gestiegen.

Alleine zwischen Nürnberg und Erfurt sind fast 250 Prozent mehr Reisende als noch 2017 mit den Zügen der Deutschen Bahn gefahren. Die Distanz lässt sich heute in 80 Minuten zurücklegen. Vor Eröffnung der Strecke waren es noch gut drei Stunden.

Am Münchener Hauptbahnhof hat die Zahl der Umsteiger zwischen Fernverkehrszügen seit der Eröffnung der Schnellfahrstrecke um zwölf Prozent zugenommen.

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