FAU-Wissenschaftler finden heraus: Bier macht glücklich

15.9.2017, 11:54 Uhr
FAU-Wissenschaftler finden heraus: Bier macht glücklich

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Bereits bekannt ist, dass es Lebensmittel gibt, die glücklich machen. Deswegen hört man gar nicht auf sie zu essen, obwohl man eigentlich schon satt ist. Das gute Gefühl wird durch den körpereignenen Neurotransmitter Dopamin ausgelöst. Die entsprechenden Lebensmittel aktivieren die Gehirnareale des Belohnungszentrums, in denen der Dopamin-D2-Rezeptor zu finden ist. Wissenschaftler des Henriette Schmidt-Burkhardt Lehrstuhls für Lebensmittelchemie der FAU haben nun 13.000 Lebensmittelinhaltsstoffe daraufhin untersucht, ob sie das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren und somit für ein zufriedenes Gefühl beim Konsumenten sorgen.

Um das herauszufinden, haben sich die Forscher zusammen mit den Kollegen des Computer-Chemie-Centrums der FAU der Methode des virtuellen Screenings bedient: Hierbei können im Gegensatz zum klassischen Screening-Verfahren, nicht nur eine kleine Auswahl, sondern alle möglichen existierenden Inhaltsstoffe untersucht werden. Die Forscher legten also zunächst eine virtuelle Datenbank aus 13.000 Molekülen an, die in Lebensmitteln vorkommen. Der Computer berechnete dann, welche Moleküle mit dem Dopamin-D2-Rezeptor interagieren könnten. Am Ende blieben von den 13.000 Optionen noch 17 übrig, die dann im Labor getestet wurden.

Überraschungsfund Bier

FAU-Wissenschaftler finden heraus: Bier macht glücklich

© FAU/Katharina Götz

Die Testergebnisse zeigten dabei die Substanz Hordenin, ein Inhaltsstoff von Gerstenmalz und Bier. "Es ist schon überraschend, dass – ohne dass wir speziell in der Gruppe der Genussmittel gesucht haben – ein Inhaltsstoff von Bier zur Aktivierung des Dopamin-D2-Rezeptors führt", sagt Prof. Dr. Monika Pischetsrieder. Genau wie Dopamin aktiviert auch das in Bier enthaltene Hordenin den Dopamin-D2-Rezeptor – mit einem wichtigen Unterschied: Er funktioniert über einen anderen Signalweg.

Es aktiviert den Rezeptor im Gegensatz zu Dopamin ausschließlich über sogenannte G-Proteine, was zu einem nachhaltigeren Effekt auf das Belohnungszentrum führen könnte. Ob die im Bier enthaltenen Mengen das Belohnungszentrum spürbar beeinflussen können, untersuchen die Forscher zurzeit.

Insgesamt deuten die Ergebnisse laut dem Forschungsinstitut aber darauf hin, dass Hordenin zum stimmungssteigernden Effekt von Bier beitragen könnte.

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