120-minütiger Angriff auf die Lachmuskeln

PRETZFELD - Karl Ludwig Grodd, Vorsitzender des örtlichen Fränkischen Schweiz Vereins (FSV), hat mit seiner Einladung der unterfränkischen Kultband „häisd`n`däisd vomm mee“ für einen kulturellen Höhepunkt im FSV-Veranstaltungskalender gesorgt — und damit voll ins Schwarze getroffen. Sie bescherte dem Publikum in der Pretzfelder Turnhalle einen unvergesslichen Abend.

Da leben drei fränkische Volksstämme nah beieinander, was aber nicht immer heißt, dass die Fonetik der Dialekte klar übersetzbar ist. Selbst ein eingefleischter Pretzfelder tut sich da schon schwer, den Band-Namen „häisd`n`däisd vomm mee“ der sechs unterfränkischen Spaßvögel aus Stammheim bei Volkach mit „hüben und drüben vom Main“ zu deuten.

Vollblutmusiker im Karohemd

Aber zum Glück gibt es da noch Musikinstrumente, die zusammen mit dem Programm „da waggld des Kodledd“ und der entsprechend ironisch vorgetragenen Satire aus dem fränkischen Alltag dem Publikum in der ausverkauften Turnhalle einen unvergesslichen Abend bescherten.

Schon beim Einzug der sechs in Cordhosen, Karohemden und Arbeitshüten gekleideten Vollblutmusikern knüpften die Künstler nicht nur mit ihrem Grüß-Gott-Lied, sondern auch durch Händeschütteln erste Publikumskontakte. Ihre eigene Vorstellung per acapella veranlasste dennoch manchen Zuhörer, die sechs Blasinstrumente und das Akkordeon zu suchen. Und mit der Frage „wie sächt ma auf frängisch zu Pretzfeld?“ lieferte Frontman Stefan Ebert auch gleich die passende Antwort: Fröschknigger.

Begleitet vom Sprechgesang „auswärts is alles besser“ wurden Gemeinsamkeiten festgestellt. Zum Beispiel: „Das Bier im Wirtshaus schmeckt immer besser“, denn zu Hause heißt es, „es langt“ und im Wirtshaus kommt einem ein „willst nu aans“ entgegen. Im Wein liegt bekanntlich die Wahrheit und so durfte auch folgender Reim nicht fehlen: Der Magen einer Sau, die Gedanken einer Frau und der Dorscht bleiben immer unerforscht!

„Koddled“ ist Programm

Die Schweine-Polka brachte das „Koddled-Programm“ auf den Punkt: Der Eber zur Sau: „Ich werd` dich immer lieben, auch noch im Gefrierfach“, wobei sie gesteht im Liebesdurst, „selbst wenn du Wurst bist, bist du mir noch längst nicht Wurst“. Dazu der Refrain „Oh, legt die Sau mit ihrem Eber einen Tango aufs Parkett, da wackelt das Kotelett und manches Kilo Fett“.

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Forchheim

19.4.2015, 18:00 Uhr

Lachen mit unterfränkischer Kultband in Pretzfeld