19. QuattFo: Freundliche Hitzespiele auf der Sportinsel

21.7.2014, 10:00 Uhr
19. QuattFo: Freundliche Hitzespiele auf der Sportinsel

© Roland Huber

„Es ist einfach super“, sagt Tobias von den „Zitronenfaltern“. Sein Team mit den gelben Trikots, aus Hausenern, Herolds- und Wimmelbachern und einem Hetzleser, muss gerade im Fußball ran. Bei mehr als 33 Grad rinnt der Schweiß auch am Spielfeldrand. Co, eine Mannschaftskameradin, ernennt sich schnell zur Pressesprecherin. „Das Sportliche, die Gemeinschaft“, sagt sie, machen das Forchheimer Quattroball-Turnier so besonders. Co deutet zu drei Pavillons. „Wir haben immer denselben Platz. Und immer dieselben Nachbarn.“

Zelte, Pavillons und aufblasbare Planschbecken zum Kühlen von Getränken und Füßen gehören neben Sportklamotten beim QuattFo zur Grundausstattung. Viele haben sich es mit Bierbänken gemütlich gemacht, Rasensprenger versprühen Wasser zur Abkühlung, aus den Lautsprechern kommt Coldplay — Festivalflair auf der Sportinsel.

Neben dem Feld mit den „Zitronenfaltern“ spielen „The Toothpicks“ Handball. Insgesamt 62 Mannschaften messen sich beim QuattFO in vier Leistungsgruppen jeweils in Fuß-, Hand-, Volley- und Basketball. Die Teams, meist aus Vereins- und Amateurspielern zusammengesetzt, geben sich fantasievolle Namen wie „Seriöse Herren im BH“, „Tante Hillas Gespür für Kaffee“ oder „Die Metzger“.

Frauen gegen Schärfe

Deren Name soll kein Programm sein. Auf dem Handballfeld rennt eine Spielerin alleine aufs Tor zu, trifft und wird niedergerissen. Eigentlich unbeteiligte Teams am Spielfeldrand buhen. Es soll fair zugehen beim QuattFo. „Es müssen mindestens zwei weibliche Spieler auf dem Feld sein“, erklärt Thomas Horak vom OrgaTeam. „Das nimmt die Schärfe raus.“ Und verringert das Risiko von Verletzungen, um die sich das MedikonTeam kümmert. Horak ist Stimme und Taktgeber des QuattFo. Er sagt den Spielwechsel durch. Und außerdem alles andere, was bei einem Sportfestival mit rund 1000 Teilnehmern so anfällt. Wer hat was verloren, wer hat es gefunden, wo fehlt ein Schiedsrichter? Zwischendurch leiht er Leibchen und Trillerpfeifen aus. Bei Horak wird es nie still.

Wenn die Zeit abläuft, zählt eine Kinderstimme von Zehn herunter. Auch das unterstreicht den familiären Charakter des QuattFo. Zwar beobachten viele Mannschaften ihr Abschneiden sehr genau, aber: „Es ist ein großes Fest, ohne sportlichen Ehrgeiz“, sagt Roland Wolf, ebenfalls vom Orga-Team.

19. QuattFo: Freundliche Hitzespiele auf der Sportinsel

© Roland Huber

Noch immer kommen Mannschaften, die schon bei der ersten Ausgabe 1995 dabei waren. Bei einigen haben sich aus diesen schon Nachfolgemannschaften gegründet, so dass sich auch Familien duellieren. Wer einmal da war, kommt oft wieder — auch von weiter weg. Eine Mannschaft ist aus Varel bei Wilhelmshaven angereist, eine andere aus der Forchheimer Partnerstadt Braunau.

Die meisten Teams zieht das QuattFo aber aus der Region oder gleich aus dem Landkreis. So auch Yannik aus Forchheim mit dem „FC Full(ham)“. Er ist mit seiner 17-köpfigen Truppe zum zweiten Mal da. Beim letzten Mal holte er sich einen Sonnenstich, das sollte nicht nochmal passieren.

Schönster Platz ist an der Theke

Also wurde der „FC Full(ham)“ auf dem Ausrüstermarkt aktiv: Auf Gartenstühlen und einem Sofa machen es sich die Spieler im Schatten gemütlich, unter den Pavillons haben Yannik und sein Team mit Ölfässern eine Theke aufgebaut, aus der Boombox kommt die Lieblingsmusik.

„Es ist einfach eine Superstimmung“, sagt Yannik. Sonja lobt den Gemeinschaftssinn auf der Sportinsel. Wenn man was brauche, könne man es sich einfach schnell ausleihen.

Wer zum ersten Mal dabei ist und noch nicht weiß, dass es freundlich und familiär zugehen soll, den spricht das Orga-Team an. Wenn alle wieder weg sind und der Platz wieder sauber ist, geht es für das Orga-Team in einem Monat wieder von vorne los. Die nächste Ausgabe wird geplant. Viel zu verbessern gebe es eigentlich nicht mehr. „Feinabstimmungen“, sagt Wolf. Über die Jahre hat sich alles eingespielt. Und Dinge wie der Getränkeverbrauch, Wasser und Isotonisches war bei der Hitze der Renner, lassen sich sowieso nicht steuern.

Gemeinsames Wiedersehen

Der gemeinnützige Zweck soll langfristiger angegangen werden, dachte man sich im Vorfeld. QuattFo unterstützt nun den Verein „Zukunft für Menschen in Südindien.“ Auch die Zukunft des QuattFo scheint gesichert. Co von den „Zitronenfaltern“ ist extra aus München angereist. Viele Mitglieder der Mannschaft seien mittlerweile aus dem Landkreis weggezogen. „Beim QuattFo treffen wir uns wieder.“

Die Sieger beim QuattFo: Zirkulatoren, Leistungsgruppe A, Bamboocha, Gruppe B, Schwenkergespann Saarland, Gruppe C, und Die Metzger, Gruppe D.

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