2,2 Millionen Euro für Umzug des Forchheimer Bauhofs

7.12.2018, 11:47 Uhr
2,2 Millionen Euro für Umzug des Forchheimer Bauhofs

© Foto: Roland Huber

Zunächst stellte Sigrun Wagner, Leiterin des Hochbauamts, kurz die Fakten vor, die anschließende Diskussion dauerte dafür umso länger. Denn dass der Umzug des Bauhofs bis Ende 2019 geschätzt ganze 2,2 Millionen Euro verschlingen soll, war neu für alle Anwesenden.

Hans-Werner Eisen (CSU) fragte gleich nach, denn im Stadtrat sei bislang eine andere Summe genannt worden. "Die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Auch das ist nur eine Grobschätzung", antwortete Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Schon allein die Lagerhallen schlagen mit 750 000 Euro zu Buche, zwei Salzsilos mit etwa 300 000 Euro sowie Planer- und Fachingenieursleistungen mit 400 000 Euro. Und das für den Umzug auf ein Grundstück, das einen Steinwurf entfernt ist.

"Die Summe hat uns erschreckt, und wir wissen ja noch nicht einmal, ob der Bauhof langfristig dort bleibt", warf Annette Prechtel (FGL) ein. Sie wollte wissen, ob nicht doch eine Alternative möglich sei. "Unterschiedliche Sichtweisen sind berechtigt. Allerdings haben wir uns die Suche nach Alternativen nicht leicht gemacht", gab der Oberbürgermeister zu bedenken. Gleich zu Beginn betonte er, dass das Ganze "ein Thema der Dringlichkeit" sei, da die Maßnahme ja bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein müsse und nun umgehend mit den Planungsleistungen begonnen werden müsse.

Keine Interimslösung

"Für uns war diese finanzielle Größenordnung bisher so nicht ersichtlich", sagte Ulrich Schürr (JB). Um die Maßnahme nicht auf einmal schultern zu müssen, wollte er wissen, ob die Kosten auch aufgeteilt werden könnten – was der OB allerdings verneinte.

"Wir werden in den sauren Apfel beißen müssen, denn wir werden so schnell keinen geeigneten Grund für eine Lagerfläche finden und können keine aus dem Ärmel zaubern", meinte Reinhold Otzelberger (SPD). Für ihn sei aber auch klar, dass der neue Standort "keine Interimslösung" darstellen dürfe.

"Einmalige Chance"

"Ich habe es im Stadtrat ja schon gesagt. Ich finde, es ist eine einmalige Chance, hier einen Global Player anzusiedeln und zu erweitern", meinte Josua Flierl (CSU). Die Stadt müsse bereit sein, dafür auch Eigenleistungen zu erbringen.

"Das Personal hat es verdient, ordentlich untergebracht zu sein", meinte Ludwig Preusch (FW). Derzeit entspräche der Zustand einer "Holzbaracke". Für ihn sei es ein klares Votum für das Vorhaben und den Standort. "Alles andere kostet Zeit, die wir nicht haben." "Wir wussten damals die Zahl aber nicht", schimpfte Annette Prechtel (FGL). Sie verstehe nicht, wie es sein könne, dass man in so eine Zwangslage gerate. Es könne immer noch darüber diskutiert werden, auf dem jetzigen Grundstück zu bleiben oder ein anderes zu suchen, meinte sie. 

Für Prechtel geht es auch darum, wie mit öffentlichen Geldern umgegangen wird. "So leicht sollte man es sich nicht machen, über zwei Millionen Euro zu diskutieren", sagte Prechtel. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein betonte, er wiege ab und frage sich, welche Potenziale Forchheim heben könne. Die Planungen wurden am Ende mit zwei Gegenstimmen beschlossen.

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