2015 wird wieder beim Soundfeel getanzt

21.1.2015, 11:57 Uhr
2015 wird wieder beim Soundfeel getanzt

© Foto: Roland Huber

Auch 2015 wird an der Wiesent zur Musik gefeiert. Nachdem das Soundfeel-Festival im vergangenen Jahr einen Verlust von 20 000 Euro eingefahren hatte, wird die Stadt wenn nötig für Kosten von 60 000 Euro einspringen. Andreas Kirchner, der frühere Jugendpfleger, ist mit Tobias Eismann einer der Hauptorganisatoren des Festivals. Viel wird jedoch auch von kleinen Teams geleistet, die sich immer mal wieder zusammenfinden und in denen sich auch Jung und Alt begegnen.

Der Verlust, ein „Defizit oder eine Investition?“, fragte Kirchner die Stadträte. Immerhin sei das Soundfeel und damit auch Ebermannstadt mittlerweile überregional bekannt. „Das wird von Besuchern, Künstlern, Behörden und der Presse sehr positiv wahrgenommen.“ Überdies sei es ein wichtiger Bestandteil kommunaler Jugendarbeit und das Angebot in der Jugendkulturszene in der Fränkischen Schweiz eh nicht so breit gefächert. Schließlich sei es auch ein außerschulisches Bildungsangebot. „Wenn wir kein Defizit eingefahren hätten, stünde ich vielleicht hier und würde Sie um einen Zuschuss bitten“, verdeutlichte Kirchner den Wert des von den Nordbayerischen Nachrichten präsentierten Festivals.

Vor 2014 keine Kosten

Zur etwas größeren fünften Soundfeel-Ausgabe mit bundesweit bekannten Künstlern waren im vergangenen rund 500 Besucher zu wenig gekommen — als mögliche Gründe nannte Kirchner das Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft oder die nicht so gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV. „Wir haben die Gelder sehr effizient und sparsam eingesetzt“, sagte Kirchner. „Auch bei anderen Festivals dieser Größenordnung ging es ein- bis zweimal in die Hose.“ Soundfeel 2014 hatte 88 000 Euro gekostet, im Jahr davor war man mit 56 000 Euro ausgekommen. „Bis einschließlich 2013 sind keine Kosten für die Stadt entstanden.“

Christian Sponsel (WGO) wollte keine zusätzliche Belastung für die Stadt. „So gut es ist, wenn kein Geld da ist, muss man es aussetzen“, sagt er und verwies auf die beschlossene Straßenausbaubeitragssatzung (siehe Artikel unten). „Man darf nicht nur auf die Einnahmen, sondern muss auch auf die Ausgaben schauen.“

Zeit drängt

Stefan Jablonski (CSU) sprach sich für eine Fortsetzung aus, wünschte sich zuvor aber mehr Informationen, insbesondere eine Kostenaufstellung und einen Finanzierungsplan. Dafür reicht jedoch laut Kirchner die Zeit nicht mehr: „Wenn Sie jetzt nicht entscheiden, ist es zu spät.“ Normalerweise stünde schon im Oktober das Programm.

WGG-Stadtrat Konrad Dresel („wunderbare Sache, hatten ähnliche Probleme mit der WM bei der Kerwa“), Heinrich Sponsel (WGO) und Ludwig Brütting (FWBB) sprachen sich für eine niedrigere Höchstgrenze der Bürgschaft bei 50 000 Euro aus. Erwin Horn (NLE) schlug mindestens 55 000 Euro vor. „Wir sind nicht auf dem Basar“, sagte dazu Klaus Neuner (CSU).

Susanne Löser (NLE) war das zu wenig. 30 000 Euro hatte Kirchner für Security, Technik, Absperrungen oder den Einsatz des Roten Kreuzes veranschlagt. „16 Bands wie im letzten Jahr sind mit den restlichen 20 000 Euro nicht machbar“, so Löser. Wichtig sei, dass Soundfeel bestand habe. Mit zehn Pro-Stimmen entschied sich der Stadtrat für die Kostengrenze und die Bürgschaft von 60 000 Euro. Die Entscheidung wird im Internet bereits gefeiert. Die Gegner wollen ihr „Nein“ nicht gegen das Festival sondern gegen die Höhe dieser Summe verstanden wissen.

Damit ist die sechste Ausgabe des Soundfeel am ersten Juli-Wochenende gesichert. Um Kosten zu sparen, kann sich Kirchner unter anderem eine Kooperation mit der Uni Erlangen vorstellen. Studenten könnten in einem Seminar an Event- und Projektmanagement mitarbeiten. Die Gespräche laufen bereits.

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