300 Jahre Familien

25.6.2008, 00:00 Uhr
300 Jahre Familien

© Draminski

Es ist eine Mordsarbeit, die der 57- jährige Postbeamte in seiner Freizeit während der letzten drei Jahre leisten musste. Den Auftrag bekam der Hobby-Historiker, aktives Mitglied der Gesellschaft für Familienforschung in Franken, vom Heimatverein. Glas: «Die Idee kam uns, als die Stadt ihr 1200-jähriges Bestehen feierte. Ich erhielt den Auftrag, herauszufinden, wer die Menschen waren, die vom 15. Jahrhundert bis zu der Zeit, als Forchheim zum Königreich Bayern kam, in der Stadt lebten.»

Herausgekommen ist bei der Auswertung der im Stadtarchiv aufgefundenen Akten unter anderem, dass zwischen 1474 und 1802 etwa 2830 Familien nach Forchheim einwanderten. Glas konnte auch noch 20 vollständig vorhandene Bürgerverzeichnisse, angelegt für Steuerzwecke, aus der Zeit von 1406 bis 1802 einsehen. 8900 Eintragungen wurden dabei erfasst.

19 000 Daten

Von dem Nürnberger Familienforscher Edgar Hubrich fachlich beraten, stützte der Postbeamte sein Werk auf 19 000 Daten. So entstand eine Familientafel mit «sehr vielen Namen». Dabei musste Glas auch «Systematik in das Ordnungssystem hineinbringen».

Man kannte zu jener Zeit noch keine Straßennamen.

Ein Kapitel ist der jüdischen Bevölkerung gewidmet, ein anderes den Adelsfamilien und ein drittes befasst sich mit Stadtverwaltung und dem Gerichtswesen. Dabei kann Glas alle Beamten des Hochstifts namentlich nennen, die in den 400 Jahren in Forchheim ihren Dienst taten.

Entstanden sind so 554 Seiten, prall gefüllt mit Forchheimer Familien über mehr als 300 Jahre. Gedruckt wurde es mit Unterstützung der Sparkasse, des Heimatvereins sowie der Stadt Forchheim.

Vorgestellt wird das Buch (Forchheim - Stadt und Bürgerschaft, ISBN 978-3-929865-14-1) am heutigen Mittwoch, 19 Uhr, im Gewölbekeller der Kaiserpfalz. Es ist dann zum Vorzugspreis von 20 Euro zu haben (sonst 30 Euro).