Abgeschriebenes Schlusslicht feiert Wiederauferstehung

26.1.2015, 06:00 Uhr
Abgeschriebenes Schlusslicht feiert Wiederauferstehung

© Mark Johnston

Sein letztes Aufgebot schickte SVB-Trainer Siegbert Bauer aufs Parkett. Um auf der leeren Ersatzbank wenigstens noch drei Feldspieler parat zu haben, beorderte er mit Schwarz und Sümmerer zwei Spieler ins Team, die nach ihrem Einsatz in der 2. Mannschaft bereits auf Betriebstemperatur waren. Und genau das waren ihre Kollegen von Anfang an auch.

Mit Rücksicht auf die konditionellen Kräfte seiner Schützlinge, hatte Coach Bauer den Hausherren in der Offensive eine langsamere und geduldigere Spielweise verordnet als gewöhnlich. An Durchschlagskraft büßten die Buckenhofener jedoch nichts ein, gingen gegen zu Beginn offensiv ausgerichtete Gäste früh mit 3:0 in Führung. Zudem warteten die Bauer-Männer mit einem zweiten taktische Kniff auf. Mit einer aggressiven 5:1-Abwehr nahm der SVB den vermeintlichen Schlüsselspieler der in dieser Saison bislang so starken Niederlindacher in Manndeckung. Dank einer disziplinierten Vorstellung behaupteten die Gastgeber über die Zwischenstände 5:4, 7:5 und 10:7 ihren Vorsprung, mussten dann aber den Ausgleich hinnehmen. Als drei Minuten vor der Pausensirene der Ausfall der Anzeigetafel für Verwirrung sorgte, blieb Buckenhofen unbeeindruckt und nahm ein 13:11 mit in die Kabinen.

Im zweiten Durchgang taten sich die Zuschauer anfangs schwer, den Spielstand im Kopf zu behalten. Doch schon in den ersten Minuten gelang es dem SVB, die Führung auf drei beziehungsweise vier Tore auszubauen. Gleichermaßen robust wie einfallsreich setzten sich die Buckenhofener um ihre Achse Rost-Dürrbeck immer wieder über den Rückraum und den Kreis durch. Hinten war Sebastian Weber mit mehreren Glanzparaden ein sicherer Rückhalt gegen bald entnervte Niederlindacher, die allerdings nicht die nötige Körpersprache an den Tag legten, um die Partie noch zu drehen. Beim Stand von 23:17 (45.) war in der Halle eine provisorische digitale Ergebnisanzeige wiederhergestellt, die Entscheidung jedoch längst gefallen. Die heimischen Fans ertrugen die Schlussminuten nicht in Bange, sondern bejubelten die sehenswert herausgespielten Tore frenetisch. Endstand: 31:21. „Totgesagte leben eben länger“, freute sich SVB-Coach Bauer, dachte aber sofort ans nächste Spiel: „Da müssen wir wieder den Schlüssel finden, der Sieg jetzt ist nichts wert bei Niederlage in Hemau.“

SV Buckenhofen: Reuschl, Weber; Brütting (7), Deittert (5), Dürrbeck (5), Mach (4/1), Rost (8), Sauer (1), Schwarz (1), Sümmerer, Wirth.

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