Abi-Stress? Spaß kommt für Niklas Ott nicht zu kurz

23.9.2018, 09:00 Uhr
Abi-Stress? Spaß kommt für Niklas Ott nicht zu kurz

© Foto: Roland Huber

Niklas ist 17 Jahre jung und lebt den Traum vieler Jugendlicher: In den eigenen vier Wänden, im eigenen Reich zu wohnen, in dem die eigenen Gesetze und nicht die der Eltern das Sagen haben. Die eigenen vier Wände möglich, macht schlichtweg die Größe des Hauses. Einen Stock darüber wohnt die Oma, noch ein Stockwerk höher sein Vater.

Zwar genießt er die Freiheit, sich die Wohnung im Erdgeschoss des Familienhauses in Ebermannstadt nur mit seiner Schwester teilen zu müssen, dennoch sieht er auch die Schattenseiten. Denn manchmal, gibt er selbstkritisch und mit einem Grinsen zu, wäre der kritische Blick der Erwachsenen angebracht: Der klassische Tritt in den Hintern.

Seinen inneren Schweinehund muss Niklas Ott so aber selbst abschütteln, sich ganz ohne elterliche Mahnung an den Schreibtisch setzen, Hausaufgaben erledigen oder sich für die nächste Klausur vorbereiten.

Doch das geht bei dem 17-Jährigen gemütlich zu. Der Schreibtisch dient Niklas nur als Ablage für seine Schulordner, Bücher und Hefte. Seine Hausaufgaben erledigt er lieber im Sessel. Dort wird Niklas in den nächsten zwei Jahren über Matheaufgaben oder der spanischen Grammatik brüten. Die letzten zwei Schuljahre und damit die sogenannte Oberstufe im Gymnasium Fränkische Schweiz sind für ihn angebrochen.

Das ist der Ernst des Lebens

Oberstufe, das ist der Ernst des Lebens. Wie ernst die Lage ist, darauf verweisen die Lehrer immer wieder, sagt Niklas. Das neue Schuljahr ist zwar erst wenige Tage alt, doch schon jetzt wiederholen sich die Sprüche: "Das kommt im Abi dran" oder "Jetzt geht es um alles" seien die Sätze, die am häufigsten im Klassenraum fallen. Und es stimmt ja auch. Denn nicht nur die Ergebnisse der finalen Abiturprüfungen zählen, sondern alles.

40 Leistungen aus Klausuren und Seminaren bringen die Schüler in den letzten zwei Schuljahren für die Endnote ein. Zwei Drittel macht das aus. Den Rest bringt Niklas über die fünf Abiturprüfungen in sein Abschlusszeugnis ein. Das bedeutet: Jeder Tag ist wichtig und kann anstrengend werden. Wortwörtlich: "Abi ist das am häufigsten genutzte Wort in der Schule."

Der Spaß kommt dennoch nicht zu kurz, ahnt Niklas. Im wissenschaftlichen Seminar (W-Seminar) wird es über manche Strecken auch etwas lockerer zugehen. Für eine Woche schippert Niklas im Sommer dann über das Meer in Holland, auf einem Segelboot. Natürlich mit Bildungsauftrag.

Das Seminar wird Niklas mit einer Facharbeit abschließen und so erste Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens lernen. Spätestens in der Universität sind diese Fähigkeiten gefragt. Um das Meer dreht sich wahrscheinlich auch der Inhalt der Arbeit. "Ich will darüber schreiben, welchen Einfluss der Müll, der von Touristen hinterlassen wird, auf die Umwelt hat", skizziert er seine erste Ideen für die Arbeit.

Praktischer geht es im P-Seminar zu, beim "Spanisch Kochen". Das Essen würzt Niklas nicht nur einfach mit scharfen Gewürzen, sondern schleift dabei auch den Wortschatz in seiner gewählten Fremdsprache. Apropos Kochen: Zuhause ist er selbst der Mann am Herd. Und das sieht der 17-Jährige ganz locker. "Irgendein Supermarkt hat immer Pizzen im Angebot", scherzt er.

Tipps und Tricks für Eltern

Doch die Reise hat für Niklas schon begonnen, bevor er in die See sticht: In den letzten zwei Jahren wird er den Grundstein für sein späteres (Berufs)Leben legen. Nicht nur Freude, sondern auch größere Zweifel und Probleme liegen vor ihm, wie auch von hunderten weiteren Schülern und Eltern, die mit ihrem Nachwuchs mitfiebern.

Die Nordbayerischen Nachrichten werden Niklas in den nächsten zwei Schuljahren auf dem Weg zur Abiturprüfung begleiten. Mit allem was dazu gehört: Intensive Lernphasen, erste Klausuren, Partys, den ersten Schritten ins Erwachsenenleben und über die Zeit, die für Freizeit und Hobbys bleibt.

Tipps und Tricks, die den Weg zum Schulabschluss für Schüler wie Eltern erleichtern können, ergänzen die neue Reihe "Abitur 2020".

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