Adventsausstellung in Pettensiedel

12.12.2014, 17:33 Uhr
Adventsausstellung in Pettensiedel

© Scott Johnston

Wehmut macht sich beim Betrachten der Bilder Siegbert von Stockhausens breit. Vor gut einem Jahr ist der gebürtige Gräfenberger gestorben. Die Landschaft der Fränkischen Schweiz hat er in beeindruckende Darstellungen gefasst. Er entwickelte dabei einen ganz eigenen Stil, indem er Baumgruppen oder Häuser zu einheitlichen Strukturelementen zusammenfasste und damit eine sehr konzentrierte Aussage erreichte.

In eine ganz andere Welt entführen die Algrafien von Gudrun Trendafilov. Die Algrafie ist ein spezielles Flachdruckverfahren, das in der Regel zur Illustration von Büchern eingesetzt wird. Im Gegensatz zur bekannteren Lithografie wird kein Stein, sondern eine Aluminiumplatte für den Druck verwendet. Als Motive wählt Trendafilov vor allem Frauenkörper. Sie gibt ihnen grazile und oft exotische Formen, kontrastiert sie gern mit Figuren aus Märchen wie dem Froschkönig, der mit großen Augen darauf wartet, wachgeküsst zu werden.

Farbenfroh sind die Werke von Harri Schemm. Sie erinnern an den Fauvismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei lädt der Nürnberger zu einer Reise durch die USA ein. Klapprige Carports für nostalgische Straßenkreuzer entfalten dabei ebenso einen besonderen Charme wie ein aufgeregt herumirrender Hühnerhaufen.

Herbert Bessel ist ein Meister der Reduktion. Mit wenigen Linien und Schraffierungen schafft er es, Zeichnungen von abstrakter Schönheit zu kreieren. Sehr gelungen sind auch seine Glasarbeiten, bei denen die Farben durch die Transparenz eine starke Leuchtkraft entwickeln.

Leichtigkeit strahlen die Papierobjekte von Barbara Geier-Häckh aus. Bunte Buchstaben sind in Kreisen oder einem Vorhang versteckt. Nur die Künstlerin dürfte wissen, ob sie geheime Botschaften bergen. Witz vermitteln die Holzfiguren von Katharina Haebler. In kecken Badeanzügen – und -hosen warten sie auf ein Wasserbecken und lassen die kühlen Temperaturen für einen Moment vergessen.

Zeitlose Eleganz

Herausragend sind die Zeichnungen von Eitel Klein. Einmalig gruppiert er Menschen am Strand und weckt Träume von Dünen am Meer. Die Gastgeberin Sigrid Frey hat ihre Fayence-Technik weiter verfeinert. Mit ihren Pastelltönen strahlen ihre Frauenbüsten eine zeitlose Eleganz aus. An vielen Stellen in dem verwunschenen Garten und dem verwinkelten Fachwerkhaus sind immer wieder Plastiken ihres verstorbenen Mannes Harro Frey aufgestellt. Die Darstellungen von Tieren, oft gekonnt überzeichnet, und von Artisten dominieren.

Der Maler und Zeichner Kai Klahre sowie der Gold- und Silberschmied David Dott hatten sich einst an der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste kennengelernt. Gemeinsam entwickelten sie Anhänger voll interessanter Details. Bernd Schaepers stellt kupferne Kaleidoskope mit eindrucksvollen Glasmustern her, Anneliese Baumann bunte Filzhüte, die man gerne vor einem nahen Spiegel probieren möchte.

Unweit davon gruppieren sich die Schachteln mit Tier- und Blumenmotiven von Edith Ordnung. Außergewöhnlichen Schmuck präsentiert Toma Hilgenfeld. Fotografien von Helmut Liedel sowie Arbeiten von Eva Mandok, Veronika Riedl und Pia Rubner runden die Ausstellung ab.

Die Ausstellung ist traditionell bis Heiligabend um 12 Uhr geöffnet, dienstags bis donnerstags von 11 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 15 Uhr.

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