Alte Horex-Liebe rostet niemals

3.8.2015, 20:00 Uhr
Alte Horex-Liebe rostet niemals

© Foto: Paul Pöhlmann

In den ersten Nachkriegsjahren waren es vorwiegend Motorräder, die auf holprigen und schlecht ausgebauten Straßen verkehrten. Keine Hondas, Suzukis oder Harleys waren zu sehen. Es waren deutsche Motorradmarken wie BMW, NSU, Zündapp, Victoria und eben die Horex, die das neue Straßenbild prägten.

Die Horex gab es nicht so häufig. Sie war jedoch der absolute Renner unter den Motorrädern. Hans Klaus aus Siegritzberg erinnert sich: „Ich war Zimmerer bei der Firma Steeger in Wüstenstein. Die nächstgelegene Kfz-Werkstatt war die Firma Richard Wende in Muggendorf. Richard Wende verkaufte auch Motorräder und hatte Kontakt zu Motorrad-Schwankl in Bayreuth.“ Und in dessen Schaufenster stand sie, die Horex Regina, Baujahr 1954.

„Ich war sofort in das Motorrad verliebt und musste es haben“, sagt Klaus. 2600 Mark habe er 1955 für die Maschine bezahlt.  Er sei dann zum Zoll nach Münchenreuth gegangen und habe dort seine spätere Gattin Anna kennengelernt.

Das wertvolle Stück musste dann einem VW-Export weichen. Es wurde von Hans Klaus 1959 an Franz Hartmann in Wüstenstein verkauft. 1965 wechselte es erneut seinen Besitzer und ging an Manfred Friedrich in Wüstenstein. Dieser wiederum verkaufte das Motorrad drei Jahre später an Otmar Neuner in Breitenlesau.

Vor 15 Jahren stieß Franz Hartmann erneut auf seine alte Maschine. Das kostbare Stück habe in Trümmern in einer Scheune gelegen. Er habe Neuner überredet, dass er ihm das Motorrad verkauft.

Heute ist es ein Star in der großen Motorradsammlung des Wüstensteiner Zweiradenthusiasten und erinnert dort an den Aufschwung der Nachkriegszeit.

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