Am Bahnhof Forchheim herrscht verkehrte Farben-Welt

20.4.2018, 18:30 Uhr
Die gelb-rote Lärmschutzwand am Bahnhof folgt der Idee: unten dunkler, nach oben hin heller. Das ist zwar gestalterisch schöner, doch offiziell lautet die Regel für Forchheims Stadtfarben: Erst Rot, dann Gelb.

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Die gelb-rote Lärmschutzwand am Bahnhof folgt der Idee: unten dunkler, nach oben hin heller. Das ist zwar gestalterisch schöner, doch offiziell lautet die Regel für Forchheims Stadtfarben: Erst Rot, dann Gelb.

Denn eigentlich gehört der rote Balken nach oben und der gelbe Balken nach unten, wie ein Forchheimer jüngst anmerkte und eine entsprechende Stadtflagge als Foto auf Facebook postete. "Das ist korrekt", meint Forchheims Stadtarchivar Rainer Kestler, "offiziell müsste es oben rot und unten gelb sein".

Hat sich die Deutsche Bahn etwa "vermalt" als sie dem Wunsch der Stadt nachgekommen war und die Schallschutzwände am Bahnhof in den Farben Forchheims - inklusive Forellen-Wappen - gestaltete? "Nein", sagt die städtische Pressesprecherin Britta Kurth, "das Konzept wurde den Stadträten genau so vorlegt und von ihnen abgesegnet." Dabei habe man sich bewusst dafür entschieden, den gelben Balken nach oben zu heben - "aus gestalterischen Gründen", so Kurth. Sprich, man wollte dem Grundgedanken "oben hell und unten dunkel" folgen - von der Erde zum Himmel sozusagen.

Bleibt am Ende die Erkenntnis, dass künstlerische Freiheiten im Sinne der Ästhetik nicht immer weh tun müssen. Denn ob nun oben gelb und unten rot oder andersrum: Ortsunkundigen Bahnpendlern beziehungsweise -touristen dürfte die reine Lehre egal sein. Die laufen farbmäßig eher Gefahr, den Forchheimer Bahnhof mit einem Betriebsbahnhof des Paket-Dienstes DHL zu verwechseln.

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