An Ostern: Keine Bahn zwischen Erlangen und Bamberg

28.3.2017, 16:41 Uhr
An Ostern: Keine Bahn zwischen Erlangen und Bamberg

© Beke Maisch

Zwischen Erlangen und Bamberg will die Bahn an Ostern (14. bis 17. April) ein paar grundlegende Etappenziele erreichen. Das betrifft vor allem Forchheim und Eggolsheim. 

Zum Beispiel geht es um die Brücke, die von Kersbach über die A73 Richtung Baiersdorf führt. Seit Oktober 2016 ist die Verbindung gesperrt. Das Bauwerk musste wegen der ICE-Streckenerweiterung auf vier Gleise deutlich breiter werden. Nun stehen die Pfeiler, was noch fehlt ist der Überbau. Der wird an Ostern eingehoben, wie Albert Regel erklärt. Regel ist selbstständig und als vertragsführender Projektingenieur für den Abschnitt Baiersdorf-Strullendorf zuständig. Zirka 30 bis 40 unterschiedliche Firmen sind auf der Baustelle im Einsatz, auf der an manchen Tagen über 100 Bauarbeiter, Ingenieure und Handwerker gleichzeitig arbeiten. Klingt nach einer logistischen Großaufgabe.

So richtig knifflig wird es am Karsamstag, wenn der Hubschrauber ins Spiel kommt, der 60 Signalanlagen der Firma Siemens an ihren Platz zwischen Forchheim und Strullendorf transportiert. Die Signale sind für die elektronische Stellwerkstechnik wichtig. In fünf bis sechs Stunden sollen die 60 Flüge absolviert sein.

Bis Ostern wird auch das neue Gleis 3b am Bahnhof Forchheim fertig gebaut. Dort werden ab 24. April die Agilis-Züge von und nach Ebermannstadt wieder in Betrieb gehen. Von der Behelfstreppe führt eine Extra-Treppe zum neuen Gleis.

Auch für Radfahrer ändert sich einiges

Außerdem wird der Bahnübergang in der Bahnhofstraße bei Neuses endgültig dicht gemacht. Als Ersatz dient eine Unterführung. Bis die Unterführung gebuddelt ist, hilft eine Treppe beim Überqueren der Bahntrasse. Barrierefrei wird das Provisorium durch einen Clou: Zwei Fertigbau-Aufzüge eines niederländischen Herstellers, die quasi nur noch an die Steckdose angeschlossen werden müssen, kommen zum Einsatz. Weil der Forchheimer Bahnhof bevor die riesige Ersatztreppe über die Gleise gebaut wurde, nicht barrierefrei war, fehlt auch jetzt der Aufzug-Komfort dort.

So viel zu den Osterarbeiten. Ganz aktuelle Informationen gibt es für alle Bahnpendler, die mit dem Rad zum Bahnhof kommen. Etwa 40 Radstellplätze müssen schon Ende der Woche weichen, weil sie der neuen Fußgängerunterführung am Bahnhof im Weg stehen. Und das zu Beginn der Rad-Saison. Eine richtige Lösung scheint es nicht zu geben, auch weil die Bahn überzeugt ist, die Stadt müsse sich Gedanken machen - und umgekehrt. Immerhin, soviel scheint klar: Die Radcontainer werden am Kiosk aufgestellt. Wird das befürchtete Radpark-Chaos Wirklichkeit, könnten noch einige Radstellplätze hinter den Toiletten angebracht werden, dafür fallen dann einige Auto-Stellplätze weg.

Das müssen Pendler jetzt wissen:

August ist für die Bahn-Bauarbeiter der nächste wichtige Monat. Dann sollen die Pendler vom Osten her bereits durch die neue Unterführung am Bahnhof auf die Gleise gelangen. Läuft alles nach Plan, ist auch der neue Haltepunkt Kersbach fertig gebaut. Richtung Bamberg steigen die Kunden rechts aus, Richtung Nürnberg bereits auf dem neuen Mittelbahnsteig. Bis dahin muss auch die Stadt ihre Aufgaben erledigt haben: den Pendlerparkplatz mit Buswendeschleife. "Wir kennen das Datum. Es wird sportlich für uns", sagt Roland Brütting von der Verwaltung.

Info: Zwischen 14. April, 22 Uhr, und 17. April, 4 Uhr, ist die Bahn-Strecke zwischen Erlangen und Bamberg komplett gesperrt. Der Fernverkehr wird umgeleitet. Für die S-Bahnen und den RE gibt es einen Schienenersatzverkehr. Ab 27. April fährt Agilis wieder zwischen Ebermannstadt und Forchheim.

Keine Kommentare