Aus dem Wok essen im Kreativzentrum Sachsenmühle

29.5.2016, 06:00 Uhr
Aus dem Wok essen im Kreativzentrum Sachsenmühle

© Foto: Reinhard Löwisch

Zusammen mit den vor einiger Zeit neu errichteten Seminarräumen bietet das Haus mit 41 Betten alle Voraussetzungen für eine erlebnisreiche und ungestörte Aufenthaltszeit. Den meist jugendlichen Gruppen wird neben Audio- und Video-Technik Moderationsmaterial sowie ein schneller Zugang ins Internet angeboten.

Der vor einiger Zeit errichtete Wintergarten am Ufer der Wiesent mit seinem Freisitz besitze mittlerweile „magische“ Qualität, so Heimleiter Karl Körber. Besucher könnten unmittelbares Naturerleben, und die Nutzung moderner Technik miteinander verbinden.

In der neuen Küche kann vom Wok bis zum Schweinebraten jede Form der Kochkunst zur Geltung kommen. Zu den sportlichen Aktivitäten zählen Kajakfahren auf der Wiesent, Höhlenklettern und die Hochseilgärten der Region. „Schulklassen nutzen bevorzugt die Angebote des Fränkische-Schweiz-Museums in Tüchersfeld“, erzählt Körber. Eine Wiese hinter dem Haus Richtung Fluss mit Fußball- und Volleyballfeld ermöglicht Freizeitsport vor Ort sowie Schwimmen in der Wiesent.

Die Einrichtung werde gut angenommen so Körber. 1990, als er die Leitung des Freizeitheimes übernahm, wurden 3143 Übernachtungen im Jahr gezählt. 2015 waren es 62 Gruppen mit 6472 Übernachtungen — das bedeutet eine Bettenbelegung von 157 Tagen im Jahr, fast eine Verdoppelung.

Die Verweildauer liegt im Durchschnitt bei vier Tagen und damit im aktuellen Trend. Stolz ist Körber darauf, „dass 72 Prozent der Gäste Stammgäste sind. Darunter viele Jugendleiter, Pfarrer und ehrenamtliche Mitarbeiter“. Das mache den Erfolg seiner Ausrichtung aus, weiß Körber, und daher pflege er seine Kontakte sehr intensiv. Somit sei dieses Jahr schon beinahe ausgebucht. Für Schulklassen gebe freie Termine noch von Oktober bis Dezember und Wochenenden sogar nur noch im Dezember.

Einst Senioren, jetzt Jugend

Die ehemalige Gaststätte Sachsenmühle wurde 1930 vom Martin-Luther-Bund Erlangen erworben und als Erholungsheim genutzt. Im Dritten Reich diente es der SS als Erholungsheim, ab 1943 brachten die NS-Größen ihre Frauen vor den Bombenangriffen der Alliierten aus Bremen, Hamburg, Würzburg oder Nürnberg hier in Sicherheit.

In den 60er Jahren diente das Haus der Stadtmission Nürnberg als Altersheim, danach wurde es zum Jugendheim. 2001 ist das Freizeitheim renoviert worden. Von den vier Jugendhäusern des Dekanats Nürnberg „überlebte“ nur die Sachsenmühle, „weil sie noch nie rote Zahlen geschrieben hat“ bemerkte Stadtdekan Johannes Friedrich bei einem Besuch der Einrichtung vor einigen

Jahren.

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