Autofahrer brauchen in Obertrubach Geduld

3.5.2018, 18:54 Uhr
Autofahrer brauchen in Obertrubach Geduld

© Franz Galster

Bürgermeister Markus Grüner berichtete, das Projekt werde in dieser Form nur realisiert, wenn auch Obertrubach sich beteiligt. Nur so würde die erforderliche Schülerzahl zur nötigen Förderung von 75 Prozent erreicht. Der Marktgemeinderat Gößweinstein befürwortete das Projekt bereits. Es würde viele Möglichkeiten im sportlichen und auch kulturellen Bereich als anständige Halle des Oberlandes schaffen und eine größtmögliche Flexibilität der Belegung hergeben.

Gößweinstein alleine würde nur eine einfache Turnhalle bauen können. Vier Millionen Euro stehen als Projektgröße im Raum, rund 1,3 Millionen Euro wären nach dem Vorschlag der Marktgemeinde im Verhältnis 2:1 aufzuteilen. Auf Obertrubach kämen rund 430 000 Euro zu.

Fakt ist auch, dass die Turnhalle der Grundschule Bärnfels nur sehr eingeschränkt die Anforderungen erfüllt. Es entwickelte sich im Gemeinderat eine abwägende Diskussion, die aber auch auf Grund der Ausgaben für Bau- und Unterhaltskosten noch viel Klärungsbedarf erfordern wird.

Gemeinderat Erich Fiedler wies darauf hin, dass Kostenvoranschläge zur Zeit mit viel Vorsicht zu genießen seien, wie viele Beispiele zeigen. Deshalb müsse es noch ein rechtzeitiges Ausstiegsszenario geben, so der Bürgermeister. Nur auf Zahlen allein wollen sich die Obertrubacher auch nicht einlassen. Schließlich würde der Standort die Gößweinsteiner deutlich bevorzugen. Die räumliche Distanz, Fahrtkosten und Ähnliches, würden die Obertrubacher benachteiligen. Auch das sei zu bewerten, betonte Roland Wölfel. Außerdem müssten auch die Ortsvereine die Halle angemessen nutzen dürfen.

Letztlich zeigte die Diskussion, dass das Projekt eine Chance hat, auf dem Wege dahin aber noch zahlreiche Steine aus dem Weg zu räumen sind. Daran wollen die Obertrubacher in einer Sondersitzung mit Vertretern aus Gößweinstein arbeiten. "2018 planen und 2019 bauen ist das Ziel", so Markus Grüner. Dazu müsste aber bald nach den EU-Richtlinien die Planungsphase, die auf fünf Monate angesetzt ist, ausgeschrieben werden.

Glatt passierten einige kleinere Bauvorhaben das Gremium. Dazu zählte auch eine Festlegung der Parzellierung des Grundstückes Flur Nr. 801 in Bärnfels. Hier entstehen sechs Bauplätze in einer Größe zwischen 400 bis 700 Quadratmetern.

Ohne größere Diskussionen wurde auch die Bauleitplanung Geschwand für die Bebauungspläne "Raunerhof" und "Wirtswiese" durchgewunken.

Spezialfirma im Einsatz

Kurz informierte Bürgermeister Grüner zu den Sanierungsmaßnahmen in der Trubachtalstraße. Der Schmutzwasserkanal, man hat in Obertrubach für Abwasser ein Zweikanalsystem, ist nach 70 Jahren überarbeitungsbedürftig. Die Sanierung erfolgt durch eine Spezialfirma im sogenannten "Berst-Lining-Verfahren". Ein Bohrkopf zertrümmert die alten Keramikrohre und zieht jeweils ein neues Rohr ein. Dabei ist die Fahrbahndecke, ein Vorteil, nur punktuell am Anfang und Ende zu öffnen. Die Maßnahme wird am Ortseingang von Egloffstein kommend bis zur Ortsmitte durchgeführt. Die Autofahrer und sonstigen Verkehrsteilnehmer werden daher bis voraussichtlich Ende Juni etwas Geduld mitbringen müssen.

Im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms erfolgen die letzten Sanierungsarbeiten am alten Schulgebäude. Der Anbau, in dem die Mittagsbetreuung untergebracht ist, wird gedämmt, die Drainage angebracht und das Dach saniert. Mit Abschluss dieser Arbeiten ist die Schule komplett saniert.

Im Rahmen der Maßnahmen des Trupps des Naturpark Fränkische Schweiz teilte die Regierung von Oberfranken mit, dass vier von sieben Einzelmaßnahmen der Gesamtmaßnahme gefördert werden. Es handelt sich dabei um die Burgruine Wolfsberg, den Aussichtspunkt Burggraf, den Trubachtalweg in Wolfsberg sowie die Brücke am Hartenstein.

Die Planung für die Dorferneuerung Wolfsberg hat jetzt auch der Gemeinderat nochmals genehmigt. Dies war die Vorgabe des Amtes für Ländliche Entwicklung, um den Förderantrag bearbeiten zu können.

Die 30er-Zonen werden allmählich auch in den Ortsteilen der Gemeinde flächendeckend. So beschloss der Rat jetzt einstimmig eine "Zone 30" im südlichen Teil des Gemeindeteiles Geschwand. Das Baugebiet Raunerhof bildete für die Polizei den Anstoß. Damit entfallen wechselnde Vorfahrtsregelungen und Verkehrszeichen.

Erfreuliche Nachricht hatte Bürgermeister Grüner zur ärztlichen Versorgung in Obertrubach zu berichten. Nachdem Dr. Josef Klein in den Ruhestand tritt, wird Dr. Inka-Christina Haaken am 1. Juli 2018 seine Nachfolge antreten. Die Gemeinschaftspraxis zusammen mit Hiltpoltstein bleibt unverändert erhalten.

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