Basisarbeit verbessert

30.6.2014, 15:52 Uhr
Basisarbeit verbessert

© Roland Huber

„Für unsere Sportart ist das Scheitern in der Qualifikation eine mittlere Katastrophe, denn die Nationalmannschaft ist das Aushängeschild des deutschen Handballs. Durch die ausbleibende Präsenz in den Medien wird das Interesse sicher nicht größer. Im Nachhinein betrachtet, bin ich froh, dass ich mir das Rückspiel nicht angetan habe. Zwischenzeitlich sah es ja schon im Hinspiel sehr gut sein, aber die Mannschaft hat es nicht geschafft, auch in der zweiten Halbzeit konstant zu spielen und verlor beide Duelle mit jeweils einem Tor.

Den Vorwurf vieler Kommentatoren, dass es in der jungen Truppe des mittlerweile entfernten Trainers Martin Heuberger zu wenige Leitfiguren gibt, teile ich nicht. Mit Holger Glandorf und Kapitän Uwe Gensheimer standen in unseren Reihen durchaus erfahrene Kräfte von internationalem Format. Auch die ewige Diskussion um die starke deutsche Handball-Bundesliga, in der aber zu wenige einheimische Jung-
Talente eine Chance bekommen, wird mir zu einseitig geführt.

In den letzten Jahren wurden an der Basis punktuell vielversprechende Strukturen geschaffen, die die Liga und der Verband aber gemeinsam ausbauen müssen. Eine A-Jugend-Bundesliga gibt es erst seit ein paar Jahren. Positive Beispiele sind die Nachwuchsförderzentren der Füchse Berlin und der Rhein-Neckar-Löwen. Hier wird im frühen Jugendbereich mit hauptamtlichen und gut ausgebildeten Trainern gearbeitet.

Traurige Schlagzeilen hingegen bescherte der Branche der HSV Hamburg mit dem Gezetere um die Lizenzvergabe. Wenn den Erwartungen an kurzfristige Erfolge mehr Priorität eingeräumt wird als den langfristigen Entwicklungsperspektiven, geht es schief. Das zeigen die Insolvenzen mehrerer internationaler Topklubs in den letzten Jahren.

Bayern sehe ich mit dem Leistungszentrum in Großwallstadt und dem dualen Förderkonzept des HC Erlangen, der seinen Spielern Ausbildungs- beziehungsweise in Kooperation mit der Uni Studienplätze anbietet, gut aufgestellt. Auch in Bayreuth und Coburg tut sich was, zudem trainieren die Auswahlmannschaften der Bezirke mittlerweile zwei Mal pro Woche. Lange Anfahrten sind in unserem Flächen-Freistaat leider nicht zu vermeiden und erschweren die Arbeit.“

Keine Kommentare