Bavaria-Ringer können für die Landesliga planen

12.12.2018, 07:00 Uhr
Bavaria-Ringer können für die Landesliga planen

Die Planung des Verbands sieht vor, dass sich die Meister der drei untersten Staffeln am Samstag noch einmal in Deggendorf zu einem Relegations-Turnier treffen. Doch weil in der übergeordneten Landesliga Nord definitiv ein Platz frei ist und aus geografischen Gesichtspunkten nur einer der Anwärter in Frage kommt, müsste der AC Bavaria gar nicht mehr antreten.

Er tut es aber und spielt dabei das entscheidende Zünglein an der Waage für die verbliebenen Süd-Konkurrenten. "Das sind richtig harte Brocken", sagt Forchheims Trainer und Abteilungsleiter André Nielges über die gastgebende Oberliga-Reserve des SV Mietraching und die zweite Garde des Bundesliga-Spitzenteams Wacker Burghausen. Ziemlich froh sind die Oberfranken deshalb, dass sie ihre Mission mit dem Auswärtssieg in Bindlach vorzeitig erfüllt haben. Nach "über drei Monaten Anspannung", wie Nielges ergänzt, war das jetzt auch beim abschließenden Heimkampf gegen den Vizemeister zu spüren. Die stark aufgestellte zweite Garde des Bayernligisten SC 04 Nürnberg gewann 44:0, profitierte dabei in vier kampflosen Duellen von der Nicht-Besetzung der Gewichtsklasse durch die Gastgeber. In den übrigen acht Vergleichen, konstatiert Nielges, "war die Luft raus". Dass in Summe schnell ein deklassierendes Ergebnis herauskommt, unterstreicht für den Forchheimer Trainer die anspruchsvollen Feinheiten des Ringersports.

Also versuchte sich der gebürtige Nordrhein-Westfale vor Rundenbeginn im Herbst mit markigen Sprüchen zurückzuhalten. Die Voraussetzungen für den Neuanfang nach 20 Jahren Ligapause in Forchheim seien natürlich glänzend gewesen, immer mehr Sportler hatten sich dem AC Bavaria angeschlossen und ab 2015 durch die Kooperation mit dem KSV Bamberg Wettkampfpraxis auf der Landesliga-Matte gesammelt. Dass im September noch Vizemeister Amberg zurückzog und Unterdürrbach II beim Rückkampf gegen Forchheim ein Aufstellungsfehler unterlief, spielte dem Neuling zusätzlich in die Karten.

Kader wird verstärkt

Größter Trumpf, um auf dem Papier sieben Mal hintereinander ungeschlagen zu bleiben, sei die mannschaftliche Geschlossenheit gewesen. Während andere Vereine aus einem breiten Reservoir schöpfen, setzte der AC gerade einmal zwölf Akteure ein, "Das ist extrem wenig, um auf Ausfälle zu reagieren", erklärt Nielges. Mit Blick auf die Landesliga wollen die Verantwortlichen um Nielges und Urgestein Manfred Kreppelt den Kader um drei bis vier Kräfte verstärken und sind bereits in Gesprächen. "Geld gibt es bei uns nicht", betont Nielges, der mit dem Trainingszentrum Breitweidig punkten will. Ein Schwerpunkt der Arbeit soll auch künftig auf der Nachwuchsförderung liegen. Knapp 20 Kinder- und Jugendliche üben derzeit beim AC. Um noch öfter Eigengewächse wie den 14 Jahre alten Paul Weber, der schon bald Einsätze erhalten soll, herausbringen zu können, brauche es jedoch die Erwachsenenmannschaft als Aushängeschild.

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