Bei Aschenputtel werden Mädchenträume wahr

24.11.2014, 19:00 Uhr
Bei Aschenputtel werden Mädchenträume wahr

© Foto: Britta Kaiser

„Du siehst heute wunderschön aus!“ Diesen Satz hörten an diesem Abend wohl viele der Darstellerinnen von ihren Verwandten. Zitla Zarrin, die bewährte Kostümbildnerin der Ballettschule, hatte in mühevoller Handarbeit eine fantasievolle Garderobe kreiert, die den jungen Akteurinnen märchenhaft gut zu Gesicht stand. Mit prachtvollen Bühnenbildern von Martin Dummert, Zitla Zarrin und Sami und der ausgefeilten Beleuchtung durch das „Orange Light Team“ um René Zimmermann verstärkte sich der Eindruck des Betrachters, in eine romantische Traumwelt hineinzublicken. So schwebten die großen und kleinen Feen, Blüten, Schneeflocken oder Täubchen über die Bühne und zogen mit ihrer hervorragenden tänzerischen Leistung nicht nur die kleinen Zuschauer in ihren Bann.

Sergei Prokofjews in den 1940er Jahren entstandenes Ballett „Aschenputtel“ lebt ganz den Traum vom einfachen Mädchen, das seinen Prinzen findet. In drei Akten folgt die Story im Wesentlichen der Geschichte des Aschenbrödels aus den Märchen der Gebrüder Grimm. Aschenbrödel (Leah Burgard) wird von der bösen Stiefmutter (Lisa Schlund) und den beiden garstigen Stiefschwestern (Christina Stein und Carolina Wentzel) wie eine Dienstmagd behandelt und ständig gequält. Nur der alte, schwache Vater (Judith Schür) hält zu ihr.

Auch Aschenputtel möchte zum Ball des Prinzen gehen. Gute Feen bringen ihr herrliche Kleider. So erscheint sie schöner denn je auf dem Ball. Der Prinz (Rebekka Kraus) hat nur Augen für die schöne Fremde, in der niemand Aschenbrödel vermutet. Im Rausch des Festes vergisst sie, dass um Mitternacht der Zauber erlischt. Auf der Flucht verliert sie ihren Schuh. Der Rest ist bekannt.

Dem Können gemäß eingesetzt

Mit ihrer langjährigen Erfahrung sorgte die russische Choreografin Raisa Franke, die seit 1995 ihre Ballettschule in Forchheim betreibt, für eine grandiose Vorstellung ihrer Elevinnen: Charaktertänze, Ensembletänze, Soli und Pas de deux und Spitzentanz, dazu Prokofjews humorvoll-skurrile Musik boten dem jugendlichen Ensemble vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten. Jedes Kind wurde dem Stand seines Könnens gemäß eingesetzt. Die Hauptdarstellerin Leah Burgard als Aschenputtel war mit ihrer treffenden Mimik und Gestik eine hervorragende Wahl für diese Rolle. Das gesamte Ensemble überzeugte durch gekonnte schauspielerische Umsetzung des jeweiligen Charakters zur Musik.

Die Zuschauer dürfen sich auf die Wiederholung des zauberhaften Ballettmärchens freuen: Wenn im Frühjahr 2015 die Ballettschule Raisa Franke ihr 20-jähriges Jubiläum feiert, wird die Aufführung „Aschenputtel“ am 15. März um 16 Uhr in der Jahnhalle Forchheim sicher erneut für einen vollen Saal sorgen.

Keine Kommentare