Beim »EBSer Holzfestival« dreht sich alles ums Holz

1.6.2010, 00:00 Uhr
Beim »EBSer Holzfestival« dreht sich alles ums Holz

© Irene Lenk

Die Initiative für das neue »Holzfestival« geht vom Kulturkreis aus. »Wir wollten etwas installieren, was die ganze Gemeinde zusammenbringt«, erläutert Gabriele Thiem vom Kulturkreis die Grundidee für das Holzfestival. Man habe etwas gesucht, was typisch für die Stadt sei und sei schließlich auf das Thema Holz gestoßen. Ebermannstadt habe nicht nur einen über 500 Hektar großen Stadtwald, es gebe hier auch viel Handwerk, das sich mit Holz beschäftige - allein sieben Schreinereien und fünf Zimmereien.

Heimische Kultur

Außerdem sei der bekannteste Sohn der Stadt der Holzbildhauer Friedrich Theiler, nennt Kulturkreis-Vorsitzender Heiner Neuner einen weiteren Aspekt, womit man wieder beim Thema Kultur sei. »Und die findet nicht nur in der weiten Welt statt, sondern auch vor der eigenen Haustür«, sagt Neuner. Mit dem Holzfestival versuche man nun, die verschiedenen Potenziale, die vorhanden sind, zusammenzuführen und zu nutzen.

Gemeinsam mit Erwin Bittermann und Michael Kreppel, Vertreter der Forstwirtschaft, Richard Wiegärtner, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, und Angelika Theiler, Touristinformation, stellten Gabi Thiem und Heiner Neuner nun das äußerst abwechslungsreiche und umfangreiche Programm für das Holzfestival im Rathaus vor.

Am Marktplatz und in der Hauptstraße werden zwischen 10.30 und 18 Uhr örtliche Schreinereien und Zimmereien über ihr Handwerk informieren und ihre Produkte vorstellen, die Stadtwerke Ebermannstadt haben einen Fassmacher organisiert, die Firma Geck zeigt Werkzeuge und Maschinen zur Holzbearbeitung.

Die Forstexperten stellen auf dem Marktplatz zwei Zelte auf: »Ein Thema ist der Klimawandel«, erläutert Michael Kreppel. Ein ein Kubikmeter großer Holzwürfel soll zum Beispiel darstellen, wie viel Holz pro Sekunde in Bayern wächst. Daneben wird gezeigt, wie die heimischen Wälder im Zuge des Klimawandels umgebaut werden müssen, auch über Wegebau, Waldbewirtschaftung und über Waldschäden will man informieren. Daneben werden zwei Waldpädagoginnen mit Kindern basteln - natürlich nur mit Naturmaterialien.

Außerdem bieten die beiden Forstmänner zwei Exkursionen (um 13 und 15 Uhr) in den Stadtwald an, die jeweils rund eineinhalb Stunden dauern. Die Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz will im Wald vorführen, wie ein Harvester am Steilhang arbeitet. Geplant sind auch drei Führungen (13, 15 und 17 Uhr) durch das Biomasseheizwerk in der Nähe des Gymnasiums Fränkische Schweiz, das die Schulen und das Krankenhaus in Ebermannstadt mit Wärme versorgt.

Zurück in der Altstadt: Dort stellt sich die Korbflechterschule Lichtenfels vor, Fachmann Georg Brütting zeigt, wie man das Alter von Holz bestimmen kann, Franz Wald bringt Didgeridoos und Indianerflöten zum Klingen, Thomas Häckel präsentiert kunstvolle Handwerksarbeiten aus Holz. Außerdem informiert die Friedwald GmbH über das Thema »Bestattung in der Natur«, was bald auch im Ebermannstädter Stadtwald möglich sein wird (wie berichtet).

Meditativer Ausklang

Geplant sind auch etliche Aktivitäten: So können unter fachlicher Anleitung Fledermauskästen und Nisthilfen für Wildbienen gebaut werden. Die Jugendgruppe baut Spielstationen rund um das Thema Holz auf, der Kegelclub lädt zum Kegeln auf der Holzkegelbahn ein. Der erlebnisreiche Tag soll gegen 18 Uhr mit einer Meditation unter dem Thema »Baum des Lebens« in der katholischen Stadtpfarrkirche St. Nikolaus ausklingen.

Am Holzfestival beteiligen sich auch viele Geschäfte in der Innenstadt, die passend zum Motto Holz Waren präsentieren. Die Läden haben an diesem Sonntag von 12.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Die örtlichen Gastwirte wollen ebenfalls ihr Angebot auf das Thema Holz abstimmen, dazu gibt es Bier aus dem Holzfass.

Natürlich gibt es auch Musik im bunten Programm: Zur Eröffnung des Holzfestivals spielen um 11 Uhr »Les Quatre« Jazz im Scheunenviertel, zur gleichen Zeit spielt am Marktplatz eine Zithergruppe der Musikschule Ebermannstadt. Am Nachmittag wird nochmals »Les Quarte«, die Zithergruppe und noch eine Gitarrengruppe zu hören sein. »Es wird sicherlich ein kurzweiliges und erlebnisreiches Sonntagsangebot werden - zum Freuen, Genießen und Informieren«, fasst Heiner Neuner zusammen.