Bis zu 250 Arbeiter werkeln für S-Bahn und DB

6.8.2009, 00:00 Uhr
Bis zu 250 Arbeiter werkeln für S-Bahn und DB

© Ralf Rödel

Langsam zieht der Bagger einen Doppel–T–Träger hoch. Zwei Arbeiter richten den Träger aus, dann treibt der Bagger das drei Meter lange Stahlteil scheinbar sanft und ohne großes Getöse in den Boden, bis nur noch ein kleines Stück aus dem Boden ragt. Zwei Meter weiter passiert exakt dasselbe. Rund 170 mal wiederholt sich dieser Vorgang am Bahnhof Neuses. Dann sind auf 170 Metern Länge die Abfang-Stützen für zwei neue Außenbahnsteige gesetzt.

«Der Bahnsteig wird jeweils 76 Zentimeter hoch und mit Zugangsrampen ausgestattet», sagt Bernd Honerkamp. Damit ist ein stufenloser, barrierefreier Einstieg in die S-Bahnen möglich. In Forchheim wird der Bahnsteig zum Gleis 1 neu gestaltet, in Kersbach der Außenbahnsteig. Wenigstens die S-Bahn können dann Rollstuhlfahrer, Mütter und Väter mit Kinderwagen oder Leute mit Fahrrädern problemlos nutzen.

In Neuses wird außerdem auf einer Länge von mehreren 100 Metern ein Gleis ausgetauscht. Der Leiter der Bauüberwachung der Bauarbeiten zwischen Fürth und Bamberg, Dirk Freitag, erklärt, dass nach 25 bis 30 Jahren Gleise ausgetauscht werden müssen. Dazu wird der Untergrund neu aufgebaut: Auf 30 Zentimeter Sand wird eine ebenso dicke Schicht an Unterschotter aufgebracht. Anschließend werden die Betonschwellen aufgelegt und mit Verfüllschotter unterfüttert. Danach erst werden die Schienen auf die Schwellen gelegt und ausgerichtet. Schienen in anderen Bereichen werden lediglich gereinigt und geschliffen.

In Forchheim wird der Mittelbahnsteig an Gleis 2 und 3 erneuert (wir berichteten). Treppe, Rampe und das Dach über dem Bahnsteig werden angepasst. Barrierefrei wird zunächst nur Gleis 1, das S-Bahn-Gleis, zugänglich. Der Ausbau von Bahnsteig 2/3 hat nicht die Barrierefreiheit zum Ziel. Das wird laut Honerkamp erst mit der ICE-Trasse kommen.

Durch die Vollsperrung der Strecke zwischen Forchheim und Bamberg können die Arbeiten bis zum 14. September überwiegend tagsüber geleistet werden, das heißt, jeweils, solange Tageslicht herrscht. Nur in einigen Fällen «wird Nachtarbeit erforderlich», warnt Ingenieur Freitag vor.

Um Schwierigkeiten vorzubeugen und den Kontakt mit den Anwohnern der Bahnlinie zwischen Bamberg und Forchheim herzustellen, hat die Bahn den Anwohnern eine Information über die seit vergangenen Samstag laufenden Bauarbeiten zugeschickt. Darin wird detailliert auf die einzelnen Baumaßnahmen eingegangen. Darin wird aber auch den Anwohnern ein Beschwerdetelefon genannt, für den Fall, dass der Baulärm oder andere Beeinträchtigungen durch die Arbeiten mal die Grenzen des Zumutbaren überschreiten. Bisher, so Honerkamp, laufe das relativ reibungslos, ebenso wie der Schienenersatzverkehr per Bus.