Böllerschützen ließen es in Kirchehrenbach krachen

18.7.2016, 09:14 Uhr
Böllerschützen ließen es in Kirchehrenbach krachen

© Heidi Amon

Der Sonntagmorgen begann bereits in den frühen Morgenstunden mit dem weithin hallenden Weckruf der Böllerschützen. Die Messfeier in St. Bartholomäus und der anschließende Festzug durchs Dorf glichen einem eindrucksvollen Bekenntnis zum Schießsport, Brauchtum, Kameradschaft und Geselligkeit.

Mit großer Sorgfalt war der Festgottesdienst vorbereitet worden. Begleitet von Pfarrer Oliver Schütz und den Ministranten wurde die noch verhüllte Fahne von der Schützenjugend hereingetragen. Traditionsgemäß versammelten sich die Fahnenabordnungen der Ortsvereine, unter ihnen der Patenverein aus Weilersbach und die Schützenfreunde aus Hassel vor dem Altarraum. Dazu eine bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche, der Gesangverein mit Dirigent Toni Postler aufgereiht vor dem Hochaltar, das Orgelspiel von Johannes Bail. Und nicht zuletzt die passende Ansprache von Pfarrer Schütz.

Dann kam der große Augenblick: Das von der Fahnenstickerei Schierling bei Regensburg gefertigte wertvolle Stück wurde enthüllt: Eine Fahne aus grünem Samt, verziert mit Goldstickerei und Goldbordüren. Auf der Vorderseite ist der Schutzheilige der Schützen, der Heilige Sebastian zu sehen, auf der Rückseite das Wappen der Ehrenbürgschützen.

Bevor Thomas Hofbüker stellvertretend für Fähnrich Herbert Schmitt das neue Vereinsjuwel entgegennahm, wurde es von Pfarrer Oliver Schütz gesegnet. Ebenso feierlich wurden die Erinnerungsbänder an die Fahne geheftet. Eines von Schirmherrin und Bürgermeisterin Anja Gebhardt, eines von Sigrid Amon, der Vorsitzenden des Patenvereins St. Anna-Schützen Weilersbach. Das Trauerband für die Fahne hatte die Gemeinde gestiftet.

Für das Gelingen ihres Festes hatte die Schützengilde keine Mühe gescheut. Nach dem Gottesdienst hieß es für die Festteilnehmer:„Im Gleichschritt marsch“. Und zahlreiche Schützen, Trachtler, Feuerwehrleute und viele mehr marschierten begleitet von dem klingenden Spiel der „Ehrabocher Jugendkapelle“ mit Wojciech Grabietz sowie beschützt von der örtlichen Feuerwehr zum Festzelt.

Ein besonderer Höhepunkt war tags zuvor das vierte Gauböllertreffen-West. 150 Böllerschützen waren nach Kirchehrenbach gekommen und ließen es auf dem Festgelände ordentlich krachen. Ein großartiges Feuerwehr, das wegen seiner Lautstärke vielen in Erinnerung bleiben wird. Vorher waren die Zuschauer noch mit Ohrstöpseln versorgt worden.

„Gebt Feuer“

Zum Kommandogeben wurden die Schirmherrin und Adolf Reusch, der Gau-Referent, mit einer Hebebühne hochgefahren, um alles im Blick zu haben. Ein beeindruckendes Bild, als die in Tracht gekleideten Böllerschützen von den „Ehrabocher Musikanten“ mit Julia Pleichinger zum Böllergelände eingespielt wurden, bevor sie sich dort in einem großen Halbkreis aufstellten. Dann das Kommando von Reusch: „Hahn spannen, Böller hoch, gebt Feuer“. Und die Salven und Reihenfeuer wurden abgefeuert.

Zum Abschluss ein bewegender Augenblick, der einem schier unter die Haut ging: Der donnernde Schlusssalut war dem kürzlich verstorbenen Weilersbacher Kameraden Stefan Kügel gewidmet. Schirmherrin Anja Gebhardt war hin und weg und sagte nach der Begrüßung der Böllergruppen durch Kommandant Robert Eger: „Einen Hut, wenn ich auf hätte, würde ich ihn ziehen – Respekt“. Mit Musik und Tanz der Party Big Band „Big Discussion“ ging es weiter.

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