Braucht das Pfalzmuseum mehr Publikum?

31.3.2015, 08:00 Uhr
Braucht das Pfalzmuseum mehr Publikum?

© Archivfoto: Michael Müller

Bei den Haushaltsberatungen drängte sie sich plötzlich auf, die Frage, wie viel darf Kultur kosten? 2014 hatte die Stadt noch damit gerechnet, dass deutlich mehr Eintrittskarten für das Pfalzmuseum verkauft werden. In Zahlen stand im Etatplan: 55.000 Euro. Die Erwartungshaltung für dieses Jahr: 37.000 Euro. „Das sind wenig ehrgeizige Ziele“, kommentierte FGL-Stadtrat Gerhard Meixner. Und bei den Haushaltsreden ein paar Wochen später forderte Manfred Mauser im Namen des FBF ein Konzept für eine bessere Vermarktung und Nutzung der Kaiserpfalz.

Da war sie wieder, die Kritik am Kaiserpfalzmuseum. Und wieder hält Museumsleiterin Susanne Fischer dagegen. 55.000 bis 66.000 Besucher zählt man jedes Jahr. Damit könne man sich sehen lassen: Das Neue Museum Nürnberg kommt auf zirka 73.000 Besucher - spielt dabei aber in einer anderen Liga. 55.000 Euro Einnahmen seien "utopisch", die jetzt angesetzten 37.000 Euro dagegen realistisch.

Neben dem normalen Museumsbetrieb sind der Kunsthandwerkermarkt, die Afrika-Kulturtage, die Oster- und Weihnachtsausstellung inklusive Eisenbahn-Schau inzwischen zu festen Bestandteilen des Museumskalenders geworden. Dazu kommen noch jährlich Sonder-Aktionen.

Mehr Selbstausbeutung kann sie sich und ihrer Kollegin nicht antun, findet Susanne Fischer. Zu zweit teilen sich Fischer und Christina König eine Vollzeitstelle. Zwei Mitarbeiterinnen arbeiten ihnen für jeweils acht Stunden die Woche zu. Die Überstundenzahl ist mittlerweile dreistellig. „Dann arbeiten sie weniger“, habe es von oberster Stelle geheißen, als sie deswegen bei der Stadtverwaltung war, so Fischer.

Braucht das Pfalzmuseum mehr Publikum?

© Foto: Roland Huber

Gerhard Meixner will die Forderung nach mehr Ehrgeiz nicht als Kritik an Fischer verstanden wissen. Sie mache einen tollen Job. Aber: Es sei aber nie verkehrt, sich Gedanken zu machen, wie das Defizit verkleinert werden könne. Udo Schönfelder (CSU) will  ein Kulturentwicklungskonzept auf die Beine zu stellen, das die Populärkultur stärker einbezieht. „Für Kultur muss man immer Geld in die Hand nehmen.“

1 Kommentar