Buckenhofen: St. Josef feiert großes Jubiläum

1.7.2016, 12:00 Uhr
Buckenhofen: St. Josef feiert großes Jubiläum

© privat

Eigentlich ist Alfred Glaser ja in Rente. „Aber wenn ich mir meinen Ruhestand so anschaue, ist es mehr ein Unruhezustand“, sagt der 70-Jährige und lacht. Seit neun Jahren ist Glaser als Kirchenpfleger von St. Josef für die Finanzen der Pfarrei verantwortlich. Ehrenamtlich betätigt er sich in Buckenhofen und für St. Josef allerdings schon sehr viel länger – seit er 1973, nach acht Jahren in Coburg, mit seiner Familie in seine Forchheimer Heimat zurückgekehrt ist. Für sein Engagement erhielt der ehemalige Bundesgrenzschutz-Beamte 2011 von Horst Seehofer das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten.

So ist es auch Glasers unermüdlichem Einsatz zu verdanken, dass die vergleichsweise junge Pfarrgemeinde St. Josef am Sonntag nicht nur zum Pfarrfest lädt. Man blickt auch mit Stolz zurück auf die Gründerzeit vor 50 Jahren:

Buckenhofen: St. Josef feiert großes Jubiläum

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Damals, am 11. September 1966, weiht der Bamberger Erzbischof Josef Schneider nach fast anderthalb Jahren Bauzeit das neue Gotteshaus in Forchheims zweitgrößtem Stadtteil ein. Nicht unumstritten ist schon seinerzeit das Aussehen der Kirche, nach Plänen des Architekten Hans-Karl Völker: Ein quaderförmiger Klotz, schlicht und funktional gehalten, eben typische Nachkriegsmoderne.

Von Anfang an setzt man in Buckenhofen auf Nachwuchsarbeit, die Jugendräume im Untergeschoss sind kurz nach der Kircheneinweihung bezugsfertig. 1975 öffnen sich für 80 Kinder die Tore des Kindergartens St. Josef. Vier Jahre später wird ein Babysitterdienst eingerichtet. Anfang der 1980 zählt die Pfarrei 3500 Gläubige, das Gemeindeleben blüht. Lang ist’s her.

Denn die Zeiten haben sich geändert. „Aktuell stehen wir bei 2500 Mitgliedern“, sagt Alfred Glaser. „Die Kirchgänger werden weniger, die Anforderungen an die Kirche aber höher. Allein unser neuer Pfarrer Mariadas Kalluri ist mit inzwischen zwei Pfarreien, Buckenhofen und Burk, voll ausgelastet.“ Noch mehr Sorge als die sinkende Zahl der Gläubigen bereite ihm aber, dass auch das Ehrenamt zum Auslaufmodell wird.

Nicht nur in Buckenhofen, in der ganzen katholischen Kirche wäre für Glaser ein Umdenken nötig. Der Kirchenpfleger spricht Streitfragen wie das Zölibat an, aber auch brandaktuelle Themen wie die Flüchtlingskrise. Dennoch freue es ihn, dass sich in Buckenhofen weiterhin viele engagieren. Insbesondere in diesem Jahr, wo sich das Geburtstagsprogramm für Sonntag sehen lassen kann: Um 10.30 Uhr beginnt der Festgottesdienst mit dem Kirchenchor und dem Musikverein. Nach dem Mittagessen findet eine professionelle Kirchenführung statt und um 13 Uhr tritt das Jugendblasorchester auf. Der Kindergarten feiert das Jubiläum ab 14 Uhr mit einer farbenfrohen Tanzaufführung. Anschließend gibt es in den Jugendräumen ein Mitmachtheater. Und ab 15 Uhr spielen die Regnitzmusikanten auf.

Die Zeiten mögen stürmisch sein, doch ein halbes Jahrhundert nach ihrer Einweihung steht die St.-Josef-Kirche weiter fest auf dem Hang des Weingartsteigs — „wie ein aus dem Meer aufsteigender Schiffsbug“, heißt es im Pfarrbrief.

 

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